Brüder Linz bieten umfangreiches digitales Therapieangebot
Angefangen von der Elternakademie über Autismusfrühintervention bis zur Sehfrühförderung. Nicht nur das Institut für Sinnes- und Sprachneurologie setzt auf Innovation und Interaktivität. Auch Diabetes-PatientInnen profitieren von Telemedizin ebenso wie Interessierte an der Patientenakadmie, die nun virtuell stattfindet.
Risikogruppen wie Diabetes-PatientInnen profitieren von Telemedizin
Rund 10% der ÖsterreicherInnen sind von Diabetes betroffen, eine besonders gefährdete Risikogruppe, die zu Zeiten von Corona auf Schulungen, Betreuung und ärztlichen Rat besonders angewiesen ist.
Doch die Angst vor Ansteckung hat viele Patienten abgehalten, wichtige Vorsorgeangebote zu nützen. Insbesondere bei Diabetikern mit fatalen Folgen: Schließlich gehört Diabetes und Übergewicht zu den Risikofaktoren für schwere COVID-Verläufe auch bei jüngeren Patienten. Die Diabetes-Spezialisten bei den Brüdern haben deshalb schnell reagiert und ein gesamtes OnlineSchulungsprogramm in einzelnen Modulen zusammengestellt. Ernährung, psychologische Faktoren und medizinische Aspekte werden in den einzelnen Webinaren umfangreich behandelt. Die PatientInnen nehmen in ihrem vertrauten Umfeld teil und sind dadurch oftmals entspannter. Die Schulungen werden dadurch als intensiver wahrgenommen. Die Vorträge stehen den TeilnehmerInnen zudem unbegrenzt zur Verfügung und können so immer wieder angesehen werden. Auch das Wegfallen der Anfahrten ist – vor allem für weit entfernt wohnende oder körperlich beeinträchtige Menschen – eine große Erleichterung.
Gesundheitszentrum für Gehörlose setzt auf Telekommunikation
Bereits seit März 2020 wird im Gesundheitszentrum für Gehörlose verstärkt Telekommunikation eingesetzt. Die gehörlose Klientel kann dabei während der Ambulanzzeiten über Whatsapp, Facetime oder Signal Fragen zu medizinischen, sozialen und psychosozialen Fragen stellen.
Seit April erfolgen - sehr erfolgreich - auch Informationen über Facebook an die Gehörlosen (www.facebook.com/glamblinz)
Sehfrühförderinnen entwickelten alternative Unterstützungsangebote
Rasche Umstrukturierungen und alternative Herangehensweisen waren auch bei der Sehfrühförderung gefragt. Rund 1.700 Familienbesuche bei 155 sehbehinderten und blinden Kindern absolvierten die sechs Sehfrühförderinnen im Jahr 2019. „Aufgrund der Corona-Pandemie mussten alternative Unterstützungsangebote geschaffen werden, da Hausbesuche bis Anfang Juni verboten waren, die Kinder jedoch intensive Förderung brauchen “, sagt Sandra Schneider, Leiterin der Sehfrühförderung.
Beratungsgespräche wurden via Skype und Telefon durchgeführt. Die Eltern bekamen dabei Anleitungen, wie sie die Behandlung in der Zeit des Lockdowns selbst bestmöglich fortführen können, aber auch seelische Unterstützung, Aufmunterung und Zuspruch. Die Sehfrühförderinnen stellten Übungen zusammen, die von den Eltern, ohne die sonst zum Einsatz kommenden blindenspezifischen Hilfsmitteln oder speziellen Lampen, durchgeführt werden konnten. Im Fokus standen Aufgaben zur visuellen Stimulation mit alltäglichen Dingen des Haushalts, die das Kind in seiner Entwicklung bestmöglich unterstützen.
Online-Elternkurse bei Autismusfrühintervention
Herausfordernde Zeiten brachte Corona auch für Menschen mit einer Autismusspektrumstörung (ASS). Zwar bieten „social distancing“ und reduzierte Reizüberflutung auch Vorteile für diese, doch die Betreuung von Familien mit betroffenen Kindern wurde schwieriger. „Wir haben deswegen unser Online-Angebot massiv erweitert“, berichtet Ergotherapeutin Eva-Maria Dely, Teamleiterin in der Autismusfrühintervention bei den Barmherzigen Brüdern Linz.
Über Videotelefonie und aufgenommene Videos wurden die Eltern angeleitet, wie sie ihre Kinder fördern und unterstützen können. „Zudem erstellten wir einen Online-Elternworkshop und Online Austauschrunden für Eltern“, informiert Dely. Diese wurden sehr gut angenommen und bis jetzt beibehalten. „Vor allem mit der Online-Austauschrunde für Eltern haben wir gute Erfahrungen gemacht. Eine Teilnahme ist leichter möglich, da keine Kinderbetreuung organisiert werden muss. Zudem können beide Elternteile teilnehmen. Die Online-Austauschrunden und der Online-Elternworkshop werden deshalb als fixes Zusatzangebot auch nach der Pandemie bleiben.“
Video-Chats ermöglichen Betreuung von erwachsenen Autisten
Das vom Sozialministerium geförderte Projekt „WORK_aut Autismus + Arbeit + Bildung“ des Autismuskompetenzzentrums der Barmherzigen Brüder in Linz unterstützt SchülerInnen und arbeitssuchende sowie berufstätige Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung in diesen fordernden Zeiten. Beratungs- und Gruppengespräche wurden auf Videochat umgestellt. Um der Isolation und Einsamkeit entgegenzuwirken wurde zum Beispiel auch zu fixen Zeiten gemeinsam via Videochat gekocht.
Elternakademie: Entwicklungsmedizin setzt auf Online-Therapie
Auch die Elternakademie des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie konnte Vorträge und Workshops nicht mehr wie üblich anbieten und startete im Jänner online mit Vorträgen für Eltern und Pädagogen, wie „GUT LEBEN MIT EINEM AUTISTISCHEN „Kind“, „PSYCHOSOZIALE GESUNDHEIT bei Familien mit Kindern mit Hörbeeinträchtigung“ bis hin zu pädagogischen Webinaren zum Thema ADHS, Schulbesuch, Erziehung. Details zum Online-Programm finden Sie unter https://www.barmherzige-brueder.at/elternakademie
Linzer Sprachtagung: Teilnehmerrekord durch Online-Kongress
Die mittlerweile 13. Linzer Sprachtagung, bereits seit Jahren ein Großevent, dass weit über die Grenzen den Landes hinaus Beachtung findet, wurde im 1. PandemieJahr 2020 online umgesetzt.. „Dank der digitalen Möglichkeit hatten wir die Chance, neue Gruppen zu erreichen, darunter viele Eltern und Experten aus Deutschland. Die Teilnehmerzahl hat sich dadurch verdoppelt“, freut sich Lindita Bezhani, die Assistentin von Priv.-Doz. Dr. Daniel Holzinger (dem Leiter des Zentrums für Kommunikation und Sprache) und eine der Organisatorinnen der Veranstaltung und fährt fort: „Wie bei einer Präsenzveranstaltung sind für uns auch bei der OnlineVeranstaltung Interaktivität und Feedback sehr wichtig. Basierend auf unseren Erfahrungen aus den letzten Online-Veranstaltungen ist es daher von großer Bedeutung, den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, während einer virtuellen Veranstaltung mit den Vortragenden zu interagieren.“
Patientenaufklärung in Pandemiezeiten
Um während der Corona-Pandemie auch die Bedeutung von Vorsorge, Untersuchungen und Therapien für chronische und lebensbedrohliche Krankheiten wieder stärker in den Fokus zu rücken, setzten die Barmherzigen Brüder Linz die beliebte Vortragsreihe „Patientenakademie“ fort – in öffentlicher, virtueller Form mit unbegrenzter Teilnehmerzahl. Im Zentrum stehen Risikofaktoren für Schlaganfall, Herzinfarkt, Frauengesundheit, Augenerkrankungen, Gefäßverschlüssen und Thrombosen sowie die Folgen von Blutzuckerwerten, Adipositas oder Magen- /Darmerkrankungen. In ca. 30 minütigen Webinaren werden die wesentlichen Empfehlungen zu einem Thema kommuniziert. Im Anschluss daran wird auf die Möglichkeit hingewiesen, via E-Mail, Fragen an den medizinischen Experten zu richten. Die Webinare können auch noch nach der Erstausstrahlung auf dem Youtube-Kanal der Barmherzigen Brüder Linz oder auf der Website www.bblinz.at angesehen werden.
Über das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz
Das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz ist Teil einer der größten ordensgeführten Gesundheits- und Sozialeinrichtung der Welt. Die Standorte in Oberösterreich, darunter das Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz, die Krankenhaus-Apotheke, die Augenoptik Barmherzige Brüder, das medizinische Laserzentrum sowie die Einrichtungen der „Lebenswelt“, sind eingebunden in innovative, kosteneffiziente Strukturen. Das Konventhospital betreut jährlich über 29.000 Patienten stationär und mehr als 115.000 ambulant.
Regional hat sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder auf Spitzenmedizin in ausgewählten Schwerpunktbereichen spezialisiert:
- Augenheilkunde
- Geburtshilfe
- Gefäßchirurgie
- Innere Medizin
- Neurologie
- Sinnes- und Sprachneurologie
Über den Orden der Barmherzigen Brüder:
In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit fast 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Voll- und Teilzeitbeschäftigung an 36 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Altenund Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize und Kureinrichtungen. Weltweit sind die Barmherzigen Brüder in 53 Staaten mit über 400 Einrichtungen vertreten.
ANSPRECHPARTNER FÜR RÜCKFRAGEN
BARMHERZIGE BRÜDER
KONVENTHOSPITAL LINZ
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Seilerstätte 2 | A - 4021 Linz
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