Wie gelingt würdevolle Begleitung am Lebensende?
Jährlich sterben in Österreich rund 91.000 Menschen, davon etwa 44.000 in Krankenhäusern. Studien zeigen, dass zwischen 10 und 20 Prozent der Menschen am Lebensende eine spezialisierte Palliativversorgung benötigen. Die Mehrheit wird in der Grundversorgung betreut – oft durch mobile Dienste, in Pflegeheimen oder auf Nicht-Palliativstationen im Krankenhaus. Für das Personal, das meist ohne spezifische Schulung oder strukturelle Unterstützung mit der Versorgung dieser Patient*innen konfrontiert ist, bedeutet dies eine große Herausforderung.
„Unser Ziel ist es, schwer kranke und sterbende Menschen bestmöglich zu begleiten – mit fachlicher Expertise, menschlicher Zuwendung und einer klaren palliativ-ethischen Haltung“, betont Dozent Dr. Markus Hutterer, Neuroonkologe im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz. „Dafür braucht es nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch gezielte Schulungen in Kommunikation und Entscheidungsfindung.“
Das Weiterbildungsprogramm setzt genau hier an: In Kleingruppen lernen die Teilnehmenden innerhalb von drei Tagen, palliative Betreuungssituationen frühzeitig zu erkennen. Sie erarbeiten Therapieziele – einschließlich Symptomkontrolle am Lebensende und Betreuung in der Sterbephase – und lernen, diese im klinischen Alltag umzusetzen. Zudem erhalten sie praxisnahe Anleitungen, um Angehörige einfühlsam zu begleiten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Sensibilisierung für das Thema Tod sowie die Prozesse davor und danach. Das Programm wird von einem interdisziplinären Team geleitet, darunter Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Psycholog*innen sowie erfahrene Expert*innen der Palliativmedizin.
„Aufgrund der vielen chronisch und schwer kranken Patient*innen wurde die Neurologie als erste Abteilung ausgewählt, die am Hospiz-Palliativ-Care-Projekt teilnimmt. Das gesamte Team steht täglich vor der Herausforderung, Patient*innen in ihren letzten Lebensphasen bestmöglich zu begleiten. Das kann nur gelingen, wenn es fachlich und menschlich gut darauf vorbereitet ist “, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Lampl, Abteilungsvorstand Neurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz.
Das Projekt Hospizkultur und Palliative Care im Krankenhaus läuft bis Sommer 2026.
Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Lampl und Doz. Dr. Markus Hutterer setzen sich im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz mit dem Pilotprojekt „Hospizkultur und Palliative Care“ für die spezialisierte Weiterbildung von Ärzt*innen sowie Pflege- und Fachkräften ein.
Konventhospital Barmherzige Brüder Linz
Das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz ist Teil einer der größten ordensgeführten Gesundheits- und Sozialeinrichtung der Welt. Die Standorte in Oberösterreich, darunter das Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz, das Seniorenheim Franziskusschwestern, die Krankenhaus-Apotheke, die Augenoptik Barmherzige Brüder sowie die Einrichtungen der „Lebenswelt“ sind eingebunden in innovative, kosteneffiziente Strukturen.
Das Konventhospital betreut jährlich über 22.000 Patient*innen stationär und mehr als 87.000 ambulant.
Regional hat sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder auf Spitzenmedizin in ausgewählten Schwerpunktbereichen spezialisiert:
- Augenheilkunde
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Gefäßchirurgie
- Innere Medizin
- Neurologie
- Sinnes- und Sprachneurologie
Über den Orden der Barmherzigen Brüder
In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit fast 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Voll- und Teilzeitbeschäftigung an 36 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize und Kureinrichtungen. Weltweit sind die Barmherzigen Brüder in 53 Staaten mit über 400 Einrichtungen vertreten.
ANSPRECHPARTNERIN FÜR RÜCKFRAGEN
BARMHERZIGE BRÜDER
KONVENTHOSPITAL LINZ
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