Roboter unterstützt Chirurgen jetzt auch bei komplexen Operationen im Oberbauch
Die Diagnose Magenkrebs trifft jährlich rund 250 Menschen in Oberösterreich. Engelbert R. ist einer von ihnen. Das Karzinom machte es bei ihm erforderlich, einen Teil des Magens zu entfernen. Einen Tag nach dem Eingriff zeigt sich der 72-Jährige guter Dinge, auch wenn er noch eine Chemotherapie vor sich hat. Denn er kann bereits wieder im Bett sitzen, hat keine großen Narben und ist schmerzfrei. Die Operation erfolgte nicht am offenen Bauch, sondern minimal-invasiv und roboterassistiert mit dem DaVinci-System.
Einsatzgebiete schrittweise erweitert
Das Spektrum der robotergestützten Chirurgie im Innviertler Schwerpunktkrankenhaus wird seit der Einführung des DaVinci-Systems vor eineinhalb Jahren schrittweise erweitert. Nach Leistenbruch- und Dickdarmoperationen umfasst es jetzt auch anspruchsvolle Eingriffe im Oberbauch. „Das betrifft vor allem krebsbedingte Resektionen bzw. Teilresektionen von Magen oder Bauchspeicheldrüse, die wir nunmehr auf diese Weise vornehmen“, berichtet Chirurgie Abteilungsleiter Prim. Dr. Bernhard Furtmüller.
Schließlich bietet die Roboterassistenz den Operateur*innen durch die 3D-Optik bessere Sicht, etwa bei der Entfernung von Lymphknoten und der Herstellung von Verbindungen in diesem anatomiebedingt schwierigen Umfeld. Je nach Organ gibt es weitere Vorteile, so kann z. B. bei Teilentfernungen der Bauchspeicheldrüse („Pankreaslinksresektion“) die Milz unter bestimmten Umständen erhalten bleiben.
Deutliche Vorteile für Patient*innen
„Insgesamt profitieren die Patient*innen vom schonenden Verfahren und einem kürzeren stationären Aufenthalt. Sie haben deutlich weniger postoperative Beschwerden und können ohne Verzögerungen mit einer Chemotherapie weiterbehandelt werden, wenn es aus onkologischer Sicht geboten ist“, erklärt Prim. Furtmüller. Daher will man das roboterassistierte OP-Programm mittelfristig noch erweitern und das DaVinci-System auch bei weiteren, besonders komplexen Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse einsetzen. Schon jetzt zählt das Rieder Krankenhaus im Bereich der roboterassistierten Oberbauch Chirurgie sozusagen zur „Oberliga“ in Österreich: Nur wenige Spitäler können diese Eingriffe vornehmen. Mittlerweile sind in Ried sechs Chirurg*innen am DaVinci entsprechend ausgebildet und trainiert.
Wohnortnahe Krebs-Kompetenz
„Mit diesen neuen chirurgischen Möglichkeiten können wir den Menschen im Innviertel nun noch mehr onkologische Kompetenz wohnortnahe anbieten, von hochmoderner Diagnostik über die individuelle, fächerübergreifende Therapieplanung im Tumorboard bis zur umfassenden Nachsorge“, unterstreicht der Ärztliche Direktor Dr. Johannes Huber.
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Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
Das Schwerpunktspital des Innviertels umfasst 18 medizinische Abteilungen und Institute. Fachliche Schwerpunkte werden in den Bereichen Onkologie, Neurologie, Orthopädie und Gefäßmedizin gesetzt. Rund 1.800 Mitarbeitende kümmern sich ganzheitlich um die gesundheitlichen Bedürfnisse von jährlich mehr als 137.000 stationären und ambulanten Patient*innen. www.bhs-ried.at
Ordensklinikum Innviertel Unter dem gemeinsamen Dach der Ordensklinikum Innviertel Holding GmbH bündeln das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried und das Krankenhaus St. Josef Braunau Kompetenz und Ressourcen für eine qualitätsvolle, wohnortnahe Gesundheitsversorgung der gesamten Region. Das Ordensklinikum Innviertel ist im Eigentum der Franziskanerinnen von Vöcklabruck und der Vinzenz Gruppe.