Mutmach-Märchen „Der Hase und der Krebs“: Onkologe und Hospiz spenden 180 Bücher
Vize-Staatsmeister im Einrad, Silbermedaille beim Eisschwimmen bei der Weltmeisterschaft im russischen Murmansk sowie erfolgreicher Teilnehmer der Salzkammergut-Trophy – David Haslauer aus Bad Goisern stand mit beiden Beinen voll im Leben. Doch dann, vor rund zweieinhalb Jahren, folgte die Schockdiagnose für die Sportskanone. Im Krankenhaus Bad Ischl wurde ihm mitgeteilt, er habe einen bösartigen Tumor im Lymphsystem. Dieser war zum Zeitpunkt der Diagnose bereits weit fortgeschritten, nur durch eine Chemotherapie behandelbar. „Das war schon ein Schock für mich. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagt Haslauer. Der Bad Goiserer machte daraufhin seine Lymphknotenkrebs-Erkrankung öffentlich, richtete seinen Blick gleich wieder nach vorne. Er schrieb ausführliche und gefühlvolle Blogbeiträge und teilte Fotos im Netz. Unter anderem davon wie ihm sein Neffe Nick die Haare rasierte, weil sie ja sowieso ausfallen würden. Vom ersten Tag an war FA Dr. Andreas Reichinger, Onkologe am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, als betreuender Arzt sein ständiger Begleiter. „Sein Mut und seine positive Energie waren von Beginn an bewundernswert. David ist ein echter Kämpfer“, so der Mediziner.
Indes war für Haslauer rasch klar, seinen erfolgreichen Kampf zurück in einem Märchenbuch zusammenzufassen. Rund zwei Jahre nach der Schockdiagnose, genauer gesagt am 2. August dieses Jahres, wurde das Werk unter dem Titel „Das Märchen vom Hasen und vom Krebs“ präsentiert. Dass der Hauptprotagonist ein Hase sein muss, war rasch klar. Immerhin wurde Haslauer in der Volksschule von seinem Lehrer auch „Hasi“ genannt. Der Krebs ist in diesem Fall leider selbsterklärend. In der Märchenerzählung muss der kleine Hase, sportlich und sehr aktiv, feststellen, dass sich ein sturer Krebs an ihm festgeklammert hat. Und der will so schnell auch nicht mehr loslassen. Die anderen Tiere im Wald erkennen sofort die ernste Angelegenheit. Denn einen Krebs wird man nur unter sehr großen Strapazen wieder los. Unterstützung erhielt Haslauer bei seinem Buch von Journalist Thomas Schiendorfer. Er verpackte die persönliche Geschichte des früheren Krebspatienten in so gefühlvolle Worte, dass auch Kinder ohne Vorwissen eine Freude an der Erzählung haben werden. Die liebevollen Illustrationen wurden von Wolfgang Menschhorn gemacht. Am Ende des Buchs durfte auch FA Dr. Andreas Reichinger mitwirken. Er sagt: „Es war mir eine große Freude an diesem Projekt mithelfen zu können. Es ist schön zu sehen, dass es David jetzt wieder gut geht. Wir stehen noch in Kontakt, sehen uns regelmäßig bei den halbjährlichen Kontrollterminen.“
Bei Charity-Run mit dabei
Haslauer selbst fühlt sich inzwischen wieder „sehr gut“. Er ging auch schon wieder für den Goiserer 24 Stunden Charity-Run, den er selbst organisiert hat, an den Start. Und das zusammen mit FA Dr. Andreas Reichinger. Bei der dritten Ausgabe der Veranstaltung wurden immerhin 36.500 Euro an Spenden gesammelt. Das Buch ist ebenfalls ein voller Erfolg. Der gesamte Erlös (18 Euro pro Exemplar) wird an die Oberösterreichische Kinderkrebshilfe gespendet. Der Mediziner selbst hat kurz vor Weihnachten im Rahmen seines Charity-Clubs (Roundtable 42) 30 Bücher erworben. Das St. Barbara Hospiz kaufte 150 Stück. Die Bücher wurden jetzt auf der Hämato-Onkologie und der Kinderstation am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern sowie im Hospiz aufgelegt. „Das ist wirklich eine großartige Aktion. Das Buch soll auch all unseren anderen betroffenen Patient*innen Mut machen“, so FA Dr. Andreas Reichinger bei der Übergabe.
Übergabe der Bücher am Ordensklinikum Linz. vo. li.: Mag. Rudolf Wagner (Geschäftsführer St. Barbara Hospiz), FA Dr. Andreas Reichinger, Onkologe am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, David Haslauer und Prim. Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold, Leiter Hämatologie und Onkologie am Ordensklinikum Linz.
Kontakt: Hämatologie & Onkologie | Barmherzige Schwestern | Ordensklinikum Linz
Rückfragen für Journalist*innen:
Michael Prieschl
Tel. +43 664 8190795
michael.prieschl@ordensklinikum.at