Du bist einmalig: Lebenswelt Wallsee feiert 10-jähriges Jubiläum
Mit einem Festakt in der bis zum letzten Platz gefüllten Pfarrkirche Sindelburg und einem bunten Rahmenprogramm feierte die Lebenswelt Wallsee am Samstag ihr zehnjähriges Jubiläum. Die Feierlichkeit stand ganz im Zeichen der Inklusion und des gemeinschaftlichen Miteinanders, das die Lebenswelt seit ihrer Gründung 2014 prägt. Mit Gästen aus Politik, Kirche und der Gemeinde, darunter auch Landesrätin Mag. Christine Teschl-Hofmeister und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, würdigten zahlreiche Persönlichkeiten diesen besonderen Meilenstein, der für gelebte Vielfalt und Barrierefreiheit steht. „Unsere Marktgemeinde Wallsee-Sindelburg hat eine lange Tradition des sozialen Engagements und der Fürsorge für Menschen. Die Lebenswelt ist ein tolles Beispiel dafür, wie wir als Gesellschaft Verantwortung übernehmen und zeigt uns, was es heißt, einander mit Offenheit und Mitgefühl zu begegnen. Hier wird Inklusion jeden Tag gelebt, und das bereichert uns alle – als Menschen und als Gesellschaft.“ betonte Bürgermeister Johann Bachinger.
Gemeinsam wachsen und verstehen lernen
„Das Fundament, auf dem Projekte wie diese fußen, ist der Grundwert der Barmherzigen Brüder, die Hospitalität, die vorbehaltlose und bedingungslose Zuwendung zum bedürftigen und hilfesuchenden Menschen.“ eröffnete der Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder Linz, Mag. Hubert Eisl seine Rede. Als Ort, an dem gehörlose Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein Zuhause finden und wachsen können, ist die Lebenswelt Wallsee mehr als eine Einrichtung – sie ist ein Zentrum der Begegnung und des Austauschs, das aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken ist. „In der Lebenswelt Wallsee wird etwas spürbar, was letztlich für alle gilt: dass der Mensch im Miteinander mit anderen Menschen auch sich selbst entdeckt. Für alle gilt, dass Kommunikation - sprachliche wie nichtsprachliche - unverzichtbar ist, um mit Menschen wirklich in tiefere Verbindung treten zu können. Das ist gerade bei Gehörlosen mit Behinderungen nicht selbstverständlich. Und so ist das ganze Team hier eine Art Sprachgemeinschaft, gemeinsam mit den Bewohner*innen, mit und ohne Behinderungen, die dann im größeren Kreis der Ortsgemeinde eingebettet ist.“ betonte Primar MR Univ.-Prof. Dr. Johannes Fellinger, Gründer der Lebenswelt.
Ein Festtag für alle: Theater, Musik, tiefer Glaube und offene Türen
Das Theaterstück nach einem Text von Max Lucado zeigte, wie Selbstwert jenseits der Bewertung durch andere möglich ist. Punchinello entdeckt durch den Holzschnitzer Eli, dass er wertvoll ist, so wie er ist, und dass die Urteile der anderen ihn nur beeinflussen, wenn er ihnen Bedeutung beimisst. Die berührende und zugleich starke Geschichte vermittelte eine wichtige Botschaft über Selbstwert und die Kraft, sich von gesellschaftlichen Urteilen zu befreien. „Es war ein wunderschönes Fest. Völlig zu Recht ist Danke gesagt worden für Einrichtungen, die man, wenn man sie nicht kennt, kennenlernen müsste, weil einem jedes Mal das Herz aufgeht. Ich finde auch den Namen Lebenswelt wirklich gut getroffen, weil man hat den Eindruck, man betritt eine andere Welt, wenn man hierher kommt. Der ganz große Dank gilt hier auch den Betreuer*innen und den Pfleger*innen. Das, was in Wallsee zusammen mit Bürgermeister Bachinger und Herrn Primar Fellinger gelungen ist, ist einzigartig und einen Besuch wert.“ zeigte sich Landesrätin Teschl-Hofmeister begeistert.
Für besondere Momente der Feier sorgten auch Altabt Berthold Heigl, OSB und Pfarrer KR Mag Manfred Heiderer mit einem Dankgebet, einem gemeinsamen „Vaterunser“ in Gebärdensprache und dem abschließend Lied „Großer Gott, wir loben dich“, das alle Anwesenden in einem bewegenden Ausdruck des Glaubens miteinander verband.
Nach einem Festumzug mit den Musikkapellen Wallsee und Schenkenfelden von der Kirche zum Marktplatz öffneten die Lebenswelt-Einrichtungen ihre Türen. So hatten die Gäste die Möglichkeit, die gelebte Inklusion in Wallsee hautnah zu erleben und die einzigartigen Talente und kreativen Werke der Bewohner*innen kennenzulernen. Die Ausstellung von Portraits des Fotografen Volker Weihbold und ein Rückblick auf die letzten zehn Jahre verdeutlichten das Engagement und den Zusammenhalt, der die Lebenswelt prägt. Johanna Grillenberger, Leiterin der Arbeitswelt und Katharina Gangl, Leiterin der Wohnwelt, die zusammen auch die Schwerpunkteinrichtung leiten, führten durch die Veranstaltung und waren sich einig. „Wir stellen uns als Mensch zur Verfügung und gestalten so eine echte Beziehung, die von bedingungsloser Wertschätzung geprägt sein soll. Als Leitung erleben wir uns auch in der Einmaligkeit und möchten diese nutzen, um eine vielfältige Gemeinschaft zu leben.“
Die Lebenswelt ist Zuhause und Familie
Dass die Lebenswelt für die Bewohner*innen viel mehr als nur ein Zuhause ist, brachte beim anschließenden gemütlichen Beisammensein auch Daniela Grössl, die seit Beginn Teil der Gemeinschaft ist, auf den Punkt: „Für mich ist die Lebenswelt mein Zuhause. Hier bin ich nicht nur jemand, der Hilfe braucht – hier bin ich Teil einer Familie. Ich kann mich ausdrücken, kreativ sein und spüre, dass ich dazugehöre." Mit diesen Worten fasste sie die emotionale Bedeutung der Lebenswelt für viele Menschen mit Behinderungen zusammen. „Unsere Arbeit hier zeigt, dass Inklusion mehr ist als nur ein Konzept. Es ist gelebte Realität, wenn Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam arbeiten, sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen." ergänzte Bereichsleiter Heinz Hierzer und sprach damit aus, was viele in der Gemeinschaft fühlen.
Die Lebenswelt Wallsee hat in den letzten zehn Jahren nicht nur Barrieren abgebaut, sondern auch das Miteinander in Wallsee und darüber hinaus geprägt. Ihre Arbeit zeigt, wie bereichernd eine Gemeinschaft sein kann, in der alle Menschen willkommen sind und ihre individuellen Fähigkeiten entfalten können. Mit einem starken Netzwerk aus Unterstützer*innen und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse gehörloser Menschen bleibt die Lebenswelt Wallsee ein Vorreiter der Inklusion – eine Vision, die auch in Zukunft Bestand haben wird.
Konventhospital Barmherzige Brüder Linz
Das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz ist Teil einer der größten ordensgeführten Gesundheits- und Sozialeinrichtung der Welt. Die Standorte in Oberösterreich, darunter das Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz, das Seniorenheim Franziskusschwestern, die Krankenhaus-Apotheke, die Augenoptik Barmherzige Brüder sowie die Einrichtungen der „Lebenswelt“ sind eingebunden in innovative, kosteneffiziente Strukturen. Das Konventhospital betreut jährlich über 22.000 Patient*innen stationär und mehr als 87.000 ambulant.
Regional hat sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder auf Spitzenmedizin in ausgewählten Schwerpunktbereichen spezialisiert:
- Augenheilkunde
- Geburtshilfe
- Gefäßchirurgie
- Innere Medizin
- Neurologie
- Sinnes- und Sprachneurologie
Über den Orden der Barmherzigen Brüder:
In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit fast 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Voll- und Teilzeitbeschäftigung an 36 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize und Kureinrichtungen. Weltweit sind die Barmherzigen Brüder in 53 Staaten mit über 400 Einrichtungen vertreten.
ANSPRECHPARTNER FÜR RÜCKFRAGEN
BARMHERZIGE BRÜDER KONVENTHOSPITAL LINZ
Mag. Claudia Kolb
Mobil 0699/122 00 869