Neu am Ordensklinikum Linz: Blasenentfernung mit Da-Vinci-OP-Roboter
In Österreich erkranken jährlich rund 1600 Menschen an Blasenkrebs. Männer erhalten diese Diagnose dreimal so häufig wie Frauen. In 25 Prozent der Fälle hat der Blasenkrebs bereits die Muskelschicht der Harnblase erreicht und es besteht die Gefahr einer Streuung. Bevor eine Zystektomie (Blasenentfernung) vorgenommen wird, bekommen diese Patient*innen in der Regel vor dem Eingriff eine moderne, ganzheitliche Behandlung am Ordensklinikum Linz. Bislang hat das Team der Urologie mit Primar Priv.-Doz. Dr. Thomas Höfner, FEBU diese Zystektomie bei offenen Operationen durchgeführt. Jetzt konnten die Expert*innen die ersten laparoskopischen Eingriffe mit dem Da-Vinci-OP-Roboter erfolgreich durchführen.
Ablauf der Blasenentfernung mit Da-Vinci-Robotersystem
Die radikale Zystektomie mit dem OP-Roboter ist eine neue und gleichwertig wirksame, minimal-invasive Operationsmethode für Patient*innen mit Blasenkrebs. „Bei diesem Eingriff wird die Harnblase schonend und präzise entfernt. Zusätzlich werden bei Männern die Prostata und Samenblasen und bei Frauen die Gebärmutter entnommen. Die Harnableitung erfolgt dann über einen künstlichen Ausgang, ein sogenanntes Stoma (Beutel). Eine weitere Möglichkeit ist eine Neoblase, eine neu konstruierte künstliche Harnblase aus dem Darm“, so Primar Priv.-Doz. Dr. Thomas Höfner, FEBU – Leiter der Abteilung Urologie am Ordensklinikum Linz. Die Voraussetzung für ein Ersatzblase ist allerdings, dass der Tumor sich auf die Harnblase beschränkt und nicht gestreut hat. Diese wichtigen und detaillierten Informationen werden vorab mit den Patient*innen im Aufklärungsgespräch besprochen. Alle Fälle werden interdisziplinär im Tumorboard des Tumorzentrums Oberösterreich diskutiert und die optimale Sequenz aus Vorbehandlung, Operation und Nachbehandlung für die Patient*innen festgelegt.
Die Vorteile der Blasenentfernung mit dem Da-Vinci-OP-Roboter
Zum Wohle der Patient*innen setzt das Ordensklinikum stets auf die neueste Technologie. „Die robotisch assistierte Operation ist die führende minimal-invasive OP-Methode in der chirurgischen Medizin. Ausgestattet ist der Roboter mit einer Steuerkonsole, 3D-Kamera und mehreren Roboterarmen. So können die Operateur*innen präzise operieren. Die Vorteile sind: weniger Blutverlust, was bei operierten Patient*innen zur geringeren Anzahl notwendiger Bluttransfusionen führt. Es ist ein minimal-invasiver und gewebeschonender Eingriff, Patient*innen haben weniger Schmerzen nach der OP und der Erhalt der Potenz bei Männern ist bei guter operativer Nervenschonung möglich,“ so der Primar.
Mehr Zystektomien mit Roboter-System für 2025 geplant
In den letzten zwei Jahren wurden in dem spezialisierten Zentrum der Urologie am Ordensklinikum Linz rund 30 offene Blasenentfernungen durchgeführt. Aktuell ist ein ausgewähltes Team für Operationen am Da-Vinci-OP-Roboter im Einsatz. „Bislang konnten wir drei robotisch assistierte erfolgreiche Eingriffe vornehmen. Wir planen jetzt für das kommende Jahr insgesamt zwölf Zystektomien mit dem Robotersystem durch zuführen, dies ist klar die Zukunft für diesen Eingriff“, so der Abteilungsleiter der Urologie Prim. Priv.-Doz. Dr. Höfner, FEBU.
Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Sven Hammer-Mozer
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