Innovative Schrittmachertherapie für Herzpatienten
„Das Besondere an CSP ist, dass der Schrittmacher direkt das Reizleitungssystem des Herzens stimuliert“, erklärt der ausführende Kardiologe Peter Huber, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Dadurch kommt es zu einer natürlicheren Erregungsausbreitung im Herzen.“
Natürliche Erregungsausbreitung als Schlüssel
Bei herkömmlichen Schrittmachersystemen werden ein oder zwei, in manchen Fällen auch drei Elektroden über das venöse System in das Herz eingebracht und das Schrittmacheraggregat unter der Haut implantiert. Diese Methode birgt jedoch das Risiko einer zeitversetzten Erregung der Herzkammern, was die Gefahr einer Herzinsuffizienz erhöhen kann. Dann ist das vom Herzen ausgeworfene Blutvolumen eingeschränkt. Die CSP-Technologie hingegen stimuliert das Herz direkt über das vorhandene Reizleitungssystem. „Dadurch wird die natürliche Erregungsausbreitung genutzt, was die Pumpfunktion des Herzens erhält und die Gefahr einer Herzinsuffizienz deutlich reduziert“, so Huber.
Minimalinvasiver Eingriff mit Herausforderungen
Die CSP-Herzschrittmachersonde wird in einem kleinen Eingriff über die Vene mittels Katheter in die Herzscheidewand der Hauptkammern eingeschraubt. „Der Eingriff ist vergleichbar mit einer konventionellen Schrittmacherimplantation, jedoch ist die Lokalisierung der richtigen Stelle im Herzen eine Herausforderung“, erklärt Huber. Das Reizleitungssystem besteht aus sehr dünnen, modifizierten Herzmuskelzellen und kann nicht mittels Bildgebung dargestellt werden. Die optimale Stelle muss daher über die elektrischen Ströme im EKG gefunden werden. „Ist die optimale Stelle fixiert, sind die Erfolgsaussichten groß. Sollte die ideale Stelle nicht ausfindig gemacht werden, kann jederzeit auf eine konventionelle Implantation umgestellt werden“, so der Kardiologe.
Für bestimmte Patienten besonders geeignet
„Die CSP-Technologie ist nicht für jeden Schrittmacherpatienten notwendig“, betont Huber. In vielen Fällen ist eine konventionelle Implantation vollkommen ausreichend. Die CSP-Technik eignet sich besonders für Patienten, bei denen ein hoher Stimulationsanteil erwartet wird, bzw. bei fortgeschrittenen Erkrankungen der Reizleitung oder bestimmten Formen der Herzinsuffizienz.
Ein Blick in die Geschichte
Die Entwicklung der Schrittmachertechnologie hat eine lange Geschichte. Bereits 1958 wurde das erste vergleichbare Gerät erfolgreich implantiert. Seit den 1960er Jahren kommen weiterentwickelte Technologien zum Einsatz.
Die innovative CSP-Methode wird in Oberösterreich seit rund zwei Jahren angewendet. „Das Klinikum Wels-Grieskirchen freut sich, nun auch diese innovative Technik in seinem Behandlungsportfolio anbieten zu können und damit die Versorgung von Herzpatienten weiter zu verbessern“, schließt Huber.
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Das größte Ordensspital Österreichs ist eine Institution der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz und der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Mit 35 medizinischen Abteilungen, 1.251 Betten und rund 4.200 Mitarbeitern leistet das Klinikum Wels-Grieskirchen umfassende medizinische Versorgung in Oberösterreich. Der Gesundheitsversorger verzeichnet rund 65.000 stationäre Entlassungen jährlich. Aufgrund seiner zahlreichen Schwerpunkte und Kompetenzzentren bündelt das Klinikum fachübergreifendes Know-how und ermöglicht interdisziplinäre Diagnosen und Behandlungen zum Wohle der Patienten.
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