Leichte Beschwerden, chronisch krank, Notfall – Wohin jetzt?
Gemeinsam mit diplomiertem Pflegepersonal, Jungmedizinern und OP-Assistenten versorgen Fachärzte und Allgemeinmediziner an der Zentralen Notfallambulanz des Klinikum Wels-Grieskirchen rund 43.000 ungeplante Patienten pro Jahr, wobei die Zahlen stetig steigen. Viele von ihnen waren mit langen Wartezeiten konfrontiert. Der Grund dafür: Sie waren keine Notfälle.
Wissen stärkt eigene Gesundheitskompetenz
Schneller und vor allem effektiver geht’s, wenn man die jeweils richtigen Anlaufstellen im regionalen Gesundheitssystem kennt. „Am Anfang steht bei leichteren gesundheitlichen Beschwerden die Eigenversorgung. Sei es eine Verkühlung, Durchfall oder eine Fieberblase – hier kann man selbst viel tun, auch mit bewährten Hausmitteln oder rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke“, so Modler. Bei Unsicherheiten findet man rund um die Uhr Unterstützung bei der Gesundheitshotline 1450. „Hier stellt diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal gezielt Fragen, um sich ein möglichst genaues Bild über die Situation zu verschaffen und um ernste Symptome zu erkennen, welche möglicherweise eine akute Versorgung erfordern. Im Bedarfsfall holen die Pflegeexperten die Einschätzung von Ärzten im Hintergrund ein, um weiterführende Empfehlungen abgeben zu können. In kritischen Situationen wird die Rettung alarmiert.“
Orientierung im Gesundheitssystem
Neben der Eigenversorgung und der telefonischen Beratung durch 1450 ist jedoch weiterhin der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Außerhalb seiner Ordinationszeiten ist der Hausärztliche Notdienst (HÄND) jedenfalls bis 23 Uhr erreichbar. Zwischen 23 Uhr und sieben Uhr gibt es hier neuerdings eine telefonische Beratung. Ist eine weiterführende Abklärung notwendig, stellt der Hausarzt eine Überweisung an den Facharzt oder für spezialisierte Untersuchungen an eine Terminambulanz im Krankenhaus aus. In manchen Fällen ist eine stationäre Aufnahme erforderlich. „Bei einem Notfall – sei es ein Unfall oder ein Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall – rufen Sie unbedingt die Rettung unter 144 oder suchen Sie die Akutambulanz eines Krankenhauses auf!“
Angebot für alle ohne Hausarzt
„Wer in Wels und Umgebung aktuell keinen Hausarzt hat, zum Beispiel weil der Hausarzt in Pension gegangen ist, kann sich an die Ambulanz für Allgemeinmedizin am Klinikum wenden“, sagt Modler. Das Angebot richtet sich an Erwachsene und Kinder mit Hauptwohnsitz Wels und Wels-Land. „Unsere Leistungen orientieren sich an jenen einer Hausarztordination – beispielsweise sind Rezeptverordnungen, Blutdruckeinstellung oder auch Behandlung im Krankheitsfall oder bei chronischen Erkrankungen möglich.“ Informationen über die Terminvereinbarung und die Ordinationszeiten findet man auf der Klinikum-Webseite.
Zentrale Notfallambulanz – Reihung nach medizinischer Dringlichkeit
Die Zentrale Notfallambulanz (ZNA) am Klinikum Wels-Grieskirchen ist für alle da, die dringend medizinische Hilfe benötigen – zum Beispiel bei akuten starken Schmerzen, plötzlich auftretenden Lähmungen, Atemnot oder nach einem Kreislaufkollaps. Auch ist die ZNA Anlaufstelle für Patienten mit akuter Zuweisung vom Hausarzt. Die Beratung bei leichteren Beschwerden oder bereits länger bestehenden gesundheitlichen Problemen übernehmen der Hausarzt, die Gesundheitshotline 1450 bzw. die Allgemeinmedizin-Ambulanz am Klinikum. An der Notfallambulanz wird eine sogenannte Triage, die Reihung der Patienten nach Dringlichkeit ihrer Behandlung, vorgenommen. „Ihre Wartezeit hängt nicht davon ab, wann Sie eintreffen, sondern es erfolgt eine Ersteinschätzung nach internationalen Standards. Auch wenn niemand gerne wartet: Bitte denken Sie daran, dass es teils überlebenswichtige Gründe hat, wenn andere Patienten vor Ihnen drankommen“, sagt die Internistin und Notfallmedizinerin. „Patienten in Notarztbegleitung treffen im hinteren Bereich der Ambulanz ein. Im vorderen Anmeldebereich wird dies meist nicht wahrgenommen. Patienten, die mit dem Rettungsdienst eintreffen, werden allerdings ebenfalls nach der Dringlichkeit ihrer Behandlung gereiht und nicht automatisch vorgezogen.“
Das Klinikum Wels-Grieskirchen – www.klinikum-wegr.at
Das größte Ordensspital Österreichs ist eine Institution der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz und der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Mit 35 medizinischen Abteilungen, 1.251 Betten und rund 4.200 Mitarbeitern leistet das Klinikum Wels-Grieskirchen umfassende medizinische Versorgung in Oberösterreich. Der Gesundheitsversorger verzeichnet rund 65.000 stationäre Entlassungen jährlich. Aufgrund seiner zahlreichen Schwerpunkte und Kompetenzzentren bündelt das Klinikum fachübergreifendes Know-how und ermöglicht interdisziplinäre Diagnosen und Behandlungen zum Wohle der Patienten.
Pressekontakt Klinikum Wels-Grieskirchen
Mag. Kerstin Pindeus, MSc, MBA
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