Neue Wege in der Behandlung des oligometastasierten Prostatakarzinoms am Ordensklinikum Linz: Patient seit fünf Jahren krebsfrei
Auf Grund einer Früherkennungsuntersuchung entdeckten Ärzt*innen bei einem Grazer Patienten ein oligometastasiertes (oligo = wenig) Prostatakarzinom, welches am Ordensklinikum Linz erfolgreich behandelt wurde: „Wir entschieden uns gemeinsam mit der Urologie bei dem Patienten gegen eine Hormontherapie, die mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden sein kann, und die nach einer Zeit nicht mehr anschlägt, weil die Zellen dagegen resistent werden.“ erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Hans Geinitz, Leiter der Abteilung Radioonkologie am Ordensklinikum Linz. Statt der Hormontherapie, die bei metastasierten Prostatakarzinomen normalerweise angewendet wird, entschied sich das interdisziplinäre Expert*innenteam für ein neues Konzept, sagt Prim. Geinitz: „Die Kolleg*innen der Urologie entfernten das aggressive Prostatakarzinom operativ und in der Radioonkologie wurde auf Basis einer spezifischen bildgebenden Untersuchung, einer sogenannten PSMA-PET-CT, der Metastasenherd am Kreuzbein ausgemacht und lokal hoch dosiert bestrahlt.“ Das war vor beinahe fünf Jahren, seither geht der Patient alle drei Monate in Graz zur Kontrolle. Sollte der Krebs irgendwann zurückkommen, bleiben dem Patienten weiterhin alle Behandlungsmöglichkeiten, von Hormontherapie bis Strahlentherapie, offen.
Früherkennungsuntersuchung führte zu Diagnose
Dieter Binder hatte gesundheitlich keine Beschwerden – ihm ging es immer gut, erzählt der Grazer. Das Thema Vorsorge/Früherkennung gewann erst durch eine Krebserkrankung im Freundeskreis an Bedeutung: „Vorsorgeuntersuchungen habe ich vorher selten wahrgenommen, die Krankheit eines Freundes war dann mein Weckruf. Heute kann ich von Glück reden, dass er mir damals so ins Gewissen geredet hat – ich bin dafür sehr dankbar“, sagt Dieter Binder. Dass auch bei ihm nach der Untersuchung inkl. einer Punktierung der Prostata eine Krebserkrankung entdeckt wurde, war für den Historiker erstmal ein Schock: „Die Diagnose war dann natürlich erschütternd und die Wochen bis zur Operation waren nervlich sehr schwer zu verdauen. Als behandelndes Krankenhaus kam für mich nur das Ordensklinikum Linz in Frage, weil ich viel Gutes darüber gehört habe.“
Geringe Nebenwirkung und volle Zufriedenheit
Die Anspannung ließ nach, als der heute 70-Jährige auf die Station aufgenommen wurde und seinen Zimmernachbarn kennenlernte: „Die Fröhlichkeit meines Zimmernachbarn war sehr ansteckend und 24 Stunden nach der Operation waren wir schon wieder voller Lebenslust.“ Nach einer kurzen Regenerationsphase ging es für Dieter Binder weiter mit der Strahlentherapie: Vier Wochen lang wurde von Montag bis Frei tagtäglich das Kreuzbein des Patienten bestrahlt, was dank der geringen Nebenwirkungen wenig Einschränkungen im Alltag mit sich brachte. „Durch die lokale Bestrahlung war ich nur nachmittags etwas müde. Das Zusammenspiel im Ordensklinikum Linz – zwischen den Abteilungen, den Pfleger*innen und Ärzt*innen – war einfach hervorragend, da bin ich immer noch begeistert“, schwärmt Dieter Binder noch heute.
Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Andrea Fürtauer-Mann
E: andrea.fuertauer-mann@ordensklinikum.at