Roboter assistiert bei Prostata-OP: Da Vinci-System bewährt sich bestens
„Es geht mir sehr gut“, sagt Josef Ökrös über die vergangenen Wochen. Aufgrund einer Erkrankung musste sich der Innviertler am 13. Oktober im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried einem Eingriff unterziehen, bei dem die Prostata (Vorsteherdrüse) zur Gänze entfernt wurde. Zum ersten Mal setzte Urologie-Primar Dr. Johannes Esterbauer dabei den neuen „Da Vinci“ ein – ein Unterstützungssystem für roboterassistierte Operationen.
„Roboter“ operiert nicht selbst Da Vinci verfügt über vier Arme für die OP-Instrumente, die über eine Konsole gesteuert werden. Das System setzt die Handbewegungen des Arztes bzw. der Ärztin mit höchster Präzision um, erhöht die Beweglichkeit in alle Richtungen und gleicht selbst das geringste Zittern aus. Die gängige Bezeichnung „OP-Roboter“ ist allerdings irreführend: Da Vinci ist selbst nur ein Instrument. Operiert wird nach wie vor von Menschen, die Fachärzt*innen durchlaufen dazu eine intensive Ausbildung im In- und Ausland. Bei den ersten roboterassistierten Eingriffen in Ried wurden die Operateur*innen von erfahrenen Expert*innen an einer zweiten Konsole begleitet.
Neben noch mehr Sicherheit für die Patient*innen bringt das System weitere Vorteile, wie Josef Ökrös bestätigt: „Ich hatte nach der Operation keine Schmerzen, ich konnte schon am zweiten Tag selbständig duschen, die Wundheilung verlief zügig und problemlos – ich kann diese Methode nur weiterempfehlen“, berichtet der 74-Jährige. Die Patienten erlangen rascher wieder die Kontrolle über den Harnabgang und können das Spital früher verlassen.
Auch Operationen an Niere und Harnblase
In der Urologie sind Operationen an der Prostata ein Haupteinsatzgebiet für den Da Vinci. „In dieser Körperregion ist die wesentlich größere Beweglichkeit der Instrumente ein echter Vorteil gegenüber der herkömmlichen Bauchspiegelung“, erklärt Prim. Esterbauer. In einem nächsten Schritt werden die Rieder Urolog*innen auch Eingriffe an Niere und Harnblase roboterassistiert vornehmen.
Bei allgemeinchirurgischen Operationen, z. B. am Darm, kommt der Da Vinci im Krankenhaus Ried ebenfalls bereits erfolgreich zum Einsatz; gynäkologische Operationen werden in den nächsten Monaten folgen.
„Die ersten Erfahrungen mit dem neuen System bestätigen den hohen Nutzen dieser Zukunftsinvestition für die Gesundheitsversorgung unserer Region. Der Da Vinci hält, was wir uns davon versprochen haben“, unterstreicht Dr. Johannes Huber, Ärztlicher Direktor des Innviertler Schwerpunktspitals.
Josef Ökrös profitierte als erster Patient in Ried von einer urologischen Operation mit dem Da Vinci-System. (im Bild mit Prim. Dr. Johannes Esterbauer) © KH BHS Ried
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Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
Das Schwerpunktspital des Innviertels umfasst 18 medizinische Abteilungen und Institute. Fachliche Schwerpunkte werden in den Bereichen Onkologie, Neurologie, Orthopädie und Gefäßmedizin gesetzt. Rund 1.700 Mitarbeitende kümmern sich ganzheitlich um die gesundheitlichen Bedürfnisse von jährlich mehr als 122.000 stationären und ambulanten Patient*innen. www.bhs-ried.at
Ordensklinikum Innviertel
Unter dem gemeinsamen Dach der Ordensklinikum Innviertel Holding GmbH bündeln das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried und das Krankenhaus St. Josef Braunau Kompetenz und Ressourcen für eine qualitätsvolle, wohnortnahe Gesundheitsversorgung der gesamten Region. Das Ordensklinikum Innviertel ist im Eigentum der Franziskanerinnen von Vöcklabruck und der Vinzenz Gruppe.