Damit die Fernreise nicht zum Horrortrip wird – auf welche Dinge Urlauber*innen achten sollten
Eine gute Reisevorbereitung inklusive Impf-Check Wer also in den Urlaub startet sollte vor jeder Fernreise einen Besuch beim Hausarzt oder der Hausärztin einplanen. Das gilt besonders für Personen mit Vorerkrankungen. Optimal wäre ein Termin für eine reisemedizinische Beratung bei niedergelassenen Tropenmediziner*innen inklusive Impf-Check rund sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt. So können fehlende Standardimpfungen oder Auffrischungsimpfungen noch rechtzeitig nachgeholt werden. Gerade bei Fernreisen können je nach Zielgebiet aber weitere Schutzimpfungen sinnvoll sein, so Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter: „Je exotischer das Reiseziel, desto größer ist die Infektionsgefahr mit gefährlichen Krankheiten, weil diese in Zentraleuropa kaum vorkommen. Gerade bei Reisen nach Afrika, Asien und Südamerika werden Impfungen für Typhus, Hepatitis A & B, Tollwut, Japanische Enzephalitis, Gelbfieber und Cholera empfohlen. Ärzt*innen oder Tropenmediziner*innen klären Sie gerne über die Notwendigkeit, Wirksamkeit und deren Nebenwirkungen auf.“ Auch die Reiseapotheke gehört rechtzeitig gecheckt. Abgesehen von einer Dauermedikation sind Mittel gegen Durchfall & Erbrechen, Schmerz- und Fiebermittel, Pflaster und Verbandszeug, Desinfektionsmittel für die Haut, Insektenschutz, Fieberthermometer, Pinzette und eine kleine Schere empfehlenswert.
Ferne Länder, fremde Speisen und andere Hygiene-Standards
Endlich im Paradies angekommen, möchte man auch kulinarisch verwöhnt werden. Dennoch sollten einige Regeln beachten werden, um im Urlaub gesund zu bleiben und nicht im Krankenbett zu landen. Einerseits wäre da einmal der Umgang mit Wasser und Getränken. Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter rät: „Verzichten Sie bitte auf Leitungswasser, es könnte verkeimt sein. Vermeiden Sie deshalb auch Eiswürfel, da diese oft aus dem örtlichen Leitungswasser hergestellt werden. Benutzen Sie auch zum Zähneputzen nur Wasser aus original verschlossen Flaschen.“ Wichtig ist auch der richtige Umgang mit Speisen und Lebensmittel: „Essen Sie bitte keine rohen tierischen Produkte. Achten Sie darauf, dass Fleisch und Fisch immer gut durchgebraten oder durchgekocht sind. Verzichten Sie auf selbstgemachte Desserts und Saucen, in denen oftmals ungekochte Eier verwendet werden. Eine weitere Gefahrenquelle ist gerne auch das Salatbuffet, da die Zutaten meistens mit Leitungswasser gewaschen werden. Außerdem ist von einem Verzehr von Speisen an Straßenständen und StreetFood-Märkten dringend abzuraten.“ Grundsätzlich ist im Urlaub auf eine gute, allgemeine Hygiene zu achten. Das heißt: Regelmäßiges Händewaschen, keine streunenden Tiere streicheln, nicht in verschmutzen Gewässern baden und auch das Hotelzimmer auf Sauberkeit und Ungeziefer überprüfen.
Krank unter Palmen
Viele haben die Situation schon einmal erlebt, man ist gerade zwei Tage im Urlaub und plötzlich wird man krank. Hotelbett statt Sonnenliegestuhl – sobald der Alltagsstress wegfällt, zeigen sich rasch die ersten Symptome wie Husten, Schnupfen, Halsoder Kopfschmerzen. Damit Sie nicht den ganzen Urlaub im Hotelzimmer verbringen müssen und es vielleicht noch schlimmer wird, ist Ruhe angesagt. Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter empfiehlt: „In diesem Fall sollten Sie sich wirklich schonen. Achten Sie auf ausreichend Schlaf, viel Flüssigkeit, eine leichte Kost und meiden Sie die direkte Sonne. Ausgewählte Medikamente aus Ihrer Reiseapotheke wirken symptomlindernd und helfen Ihnen wieder fit zu werden. Sollte keine Besserung eintreten, gehen Sie zur Sicherheit zum Arzt.“ Die häufigsten Krankheiten auf Reisen sind Erkältungen und Grippe, gefolgt von Magen-Darm-Erkrankungen, Hautprobleme mit Ausschlägen, Sonnenstiche, aber auch Sportverletzungen und Unfälle.
Zurück aus dem Paradies und plötzlich krank
Besonders nach Fernreisen sollten Urlauber*innen ihren Körper noch eine Zeit lang gut beobachten. Wer nach einem Auslandstrip krank wird, sollte sich unbedingt gründlich untersuchen lassen. Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter rät: „Auch wenn die Symptome zunächst harmlos erscheinen, könnte hinter den Beschwerden eine Tropenkrankheit stecken. Die Liste der gefährlichen Reiseandenken ist lang. Die Krankheitserreger werden beispielsweise von Mücken übertragen, gelangen durch verdorbene Nahrung oder verschmutztes Wasser in den Körper. Auch über die Haut können Parasiten eindringen. Wenn Sie also an starkem Durchfall, Fieber, Gelenkschmerzen, anhaltender Müdigkeit, oder entzündeten, juckenden Hautstellen leiden, ist das ein Warnsignal.“ In so einem Fall sollte man umgehend ein Tropenmedizinisches Institut aufsuchen und sich von Expert*innen durchchecken lassen.
Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Sven Hammer-Mozer
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