Höhere Präzision in der Strahlentherapie: Neuer Linearbeschleuniger gesegnet und in Betrieb
Das Ordensklinikum Linz ist das Onkologische Leitspital für Oberösterreich und dabei stets bemüht, das Behandlungsangebot für seine Patient*innen auszubauen. In diesem Jahr wurde der Umbau der Radioonkologischen Abteilung fertiggestellt. Sie ist eine der größten Einrichtungen ihrer Art im deutschsprachigen Raum, in der jährlich rund 2.700 neue Patient*innen versorgt werden.
Feierliche Einweihung des High-Tech-Medizingeräts
Nun wurde der neue Linearbeschleuniger (LINAC, engl. „linear accelerators“) fertig installiert, kalibriert und bei der feierlichen Einweihung von Bischof Dr. Manfred Scheuer im Beisein von Gesundheitslandesrätin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander gesegnet.
„Mit dem neuen Linearbeschleuniger setzen wir in Oberösterreich einen wichtigen Schritt für die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Dieses High-Tech-Gerät ermöglicht Strahlentherapien von höchster Präzision und verkörpert unseren Einsatz für eine starke Gesundheitsversorgung. In Oberösterreich verbinden wir Versorgung durch das Land und Vorsorge durch jede und jeden Einzelnen, denn die Bekämpfung von Krebs erfordert eine gemeinsame Anstrengung. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordensklinikum Linz für ihren unermüdlichen Einsatz, die Oberösterreicherinnen und Oberösterreich gesünder zu machen", sagt Gesundheitslandesrätin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
„Im Onkologischen Leitspital für Oberösterreich Ordensklinikum Linz betreuen wir unsere Patient*innen auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau. Unsere Expert*innen verfügen über ausgezeichnetes Wissen und hochmoderne Medizingerät werden optimal für unsere Patient*innen eingesetzt“, sagen die beiden Geschäftsführer des Ordensklinikum Linz MMag. Walter Kneidinger und Dr. Stefan Meusburger.
Weiterentwicklung in der Strahlentherapie
Neben der Summe an Bestrahlungen entwickelt sich die Behandlungsmethode ebenfalls laufend weiter. Die Patient*innen sollen mit kürzeren Bestrahlungssitzungen zum gleichen Behandlungserfolg kommen. „Der Trend geht weiterhin in Richtung Verkürzung der Strahlenbehandlung mit weniger Bestrahlungssitzungen (Fraktionen), mehr Dosis pro Fraktion (höhere Einzeldosis) und mit geringeren kumulativen Gesamtdosen. Diese ‘Kondensierung‘ der Strahlentherapie wird auch ‚Hypofraktionierung‘ genannt. Bei sehr hohen Einzeldosen sprechen wir von ‚Ultrahypofraktionierung‘“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Hans Geinitz, Leiter der Radioonkologischen Abteilung am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, der mit seinem Team heuer auch 55-jähirges Bestehen feiert. An dieser Abteilung werden primär Mamma- und Prostatakarzinome aber auch frühe Lungentumore und Metastasen mit diesen kurzen Bestrahlungsschemata vielversprechend behandelt.
Vorreiterrolle des Ordensklinikum Linz
Das Ordensklinikum Linz erfüllt als Onkologisches Leitspital eine zentrale Versorgungsrolle von Krebspatient*innen in Oberösterreich. Die Strahlentherapie ist neben der Chirurgie und der Chemotherapie ein integraler Bestandteil der Tumorbehandlung. Aktuell sind nun fünf Linearbeschleuniger für die strahlentherapeutische Behandlung von Krebspatient*innen im Einsatz, plus ein weiteres, mobiles Gerät zur intraoperativen Strahlentherapie. Etwa 50 % aller onkologischen Patient*innen benötigen im Laufe ihrer Erkrankung eine Strahlenbehandlung. Bis zu zwei Drittel der Bestrahlungen an der Radioonkologischen Abteilung des Ordensklinikum Linz sind Hochpräzisionsbestrahlungen wie die Intensitätsmodulierte Strahlentherapie, die im Vergleich zur 3Dkonformalen Strahlentherapie eine noch präzisere Behandlung von Tumoren und Metastasen ermöglichen. Zudem werden zahlreiche Spezialbehandlungen angeboten, wie die intraoperative Strahlentherapie, die stereotaktische Strahlentherapie oder die Oberflächenhyperthermie. Die laufenden Innovationen führen dazu, dass die Tumorheilung und die Linderung von Symptomen häufiger und besser gelingen und dabei mit immer weniger Nebenwirkungen verbunden sind.
Bischof Dr. Manfred Scheuer (3. v.re.), Gesundheitslandesrätin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander (4. v.re.), Geschäftsführer Dr. Stefan Meusburger (2. v. re.), Prim. Prof. Dr. Hans Geinitz (5. v. li., Leiter Radioonkologie), Verwaltungsdirektor Dir. Hermann Ganhör (4. v. li.), Betriebsdirektor Claus Hager (li.), Pflegedirektorin Georgine Gattermayr (2. v. li.), Geschäftsführer MMag. Walter Kneidinger (3. v. re.) und SR Basilides (5. v. re.).