Mit den Kindern gesund und fit durch den Winter
Bewegung, frische Luft und ausreichend Flüssigkeit
Die meisten Kinder spielen auch im Winter gerne draußen. Also sollten sie unbedingt vor die Haustür gehen, bevor sie vor der Spielkonsole oder dem Handy sitzen. Mit der richtigen Bekleidung ist das kein Problem. Primar Dr. Martin Henkel, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Ordensklinikum Linz, sagt: „Gesunde Kinder brauchen keine besondere Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit. Achten Sie aber das ganze Jahr über auf reichlich Bewegung an der frischen Luft. Durch eine gute ausgewogene Ernährung ist auch keine spezielle Vitaminzugabe notwendig. Schauen Sie aber, dass Ihr Kind ebenfalls im Winter ausreichend trinkt, damit die Schleimhäute durch die Heizungsluft nicht austrocknen.“ Besonders zu empfehlen sind Wasser und ungesüßte Tees.
Eine vitaminreiche Ernährung zur Unterstützung
Gerade im Kindergarten und in der Schule wird während der Überganszeit vermehrt geniest und gehustet. Mit bis zu zwölf Infekten pro Jahr stecken sich die Kids an. Deshalb ist es vor allem in der kalten Jahreszeit wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Diätologin Martina Marchewa vom Ordensklinikum Linz rät: „Um Infekten vorzubeugen, brauchen Kinder im Winter viel Gemüse und Obst. Besonders reich an Vitamin C sind diverse Kohlsorten, Paprika, Brokkoli aber auch Orangen, Mandarinen und Kiwis. In Kombination mit Äpfeln und Birnen aus der Region sowie Nüssen unterstützen Sie das Immunsystem der Kleinen. Gute Eiweißquellen sind Milchprodukte, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte, Fleisch hingegen sollte nicht täglich auf dem Teller landen. Als Beilage eignen sich Kartoffeln, Vollkornnudeln oder Naturreis. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf ungesunde Fertigprodukte“.
Medikamente und Impfempfehlung für den Winter
Eine gut sortierte Hausapotheke ist gerade in der kalten Jahreszeit oft sehr nützlich, denn der Nachwuchs braucht häufig schnelle Hilfe. Was sollten Sie zu Hause haben? Primar Dr. Martin Henkel rät: „Zu empfehlen sind Medikamente gegen Fieber, Halsschmerzen und gegebenenfalls auch Nasentropfen für den Schnupfen. Diese können bei Bedarf laut Beschreibung eingenommen werden. Besonders wichtig zur Vorbeugung ist die Durchführung der Grippeimpfung. Diese kann ab dem zweiten Lebensjahr durch ein Nasenspray verabreicht werden. Dadurch können schwere Grippeverläufe bei Kindern verhindert werden und müssen somit auch nicht im Spital behandelt werden.“
Besser im Bett bleiben
Grundsätzlich gilt: Kranke Kinder gehören nicht in die Schule oder in den Kindergarten. Sie sollten nach Möglichkeit zu Hause betreut werden und je nach Bedarf besser im Bett bleiben. „Das gilt bei Fieber über 37,5 Grad, anhaltendem Durchfall, starkem Husten, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen. Bevor der Nachwuchs wieder zur Schule oder in den Kindergarten geht, sollte er 24 Stunden symptomfrei sein“, so Henkel. Bei einigen ansteckenden Infektionskrankheiten ist es notwendig, wenn Kinderärzt*innen ein Kind durchchecken, bevor es wieder in eine Betreuungseinrichtung gegeben wird.
Hilfreiche Tipps bei Husten und Schnupfen für die Nacht
Kinder brauchen deutlich mehr Schlaf als Erwachsene. Ausreichend Schlaf und ein gutes Raumklima helfen demnach, das Immunsystem des Kindes zu stärken und die körpereigenen Abwehrkräfte zu mobilisieren. Wenn die Kleinen schon krank sind, hat Prim. Dr. Henkel folgende Tipps für die Nacht: „Bei Schnupfen und Husten sollte der Schlafraum keinesfalls zu warm geheizt sein. Zum Abendessen noch ausreichend trinken und vor dem Schlafengehen das Kinderzimmer unbedingt Stoßlüften. Wichtig ist schlafen in kühler, nicht zu trockener Luft. Sie können auch feuchte Tücher auf einen Wäscheständer hängen. Gut wirksam sind auch Feuchtinhalationen. Bei einer verstopften Nase geben Sie dem Nachwuchs beim Bettgehen kindgerechte Nasentropfen und halten Sie für die Nacht bitte ein Fiebermittel bereit.“ Sollten die Beschwerden nicht abklingen oder sich sogar verschlechtern, kontaktieren Sie die Kinderärztin oder den Kinderarzt.
Pseudokrupp-Anfälle – was Eltern wissen sollten
Ein beginnender Pseudokrupp kann die fürsorglichen Eltern erschrecken, weil die Kinder kurzfristig Atemnot bekommen können. Man erkennt den Pseudokrupp an typisch bellenden Hustenanfällen sowie Atemgeräuschen bei der Einatmung. „PseudokruppAnfälle werden durch eine virale Entzündung der Kehlkopfschleimhaut hervorgerufen. Bei beginnenden Hustenanfällen ist es wichtig Ruhe zu bewahren. Nehmen Sie ihr Kind auf den Arm, wickeln Sie es in eine Decke ein und setzen Sie sich ans offene Fenster“, rät Henkel. „Die kühle Außenluft führt zu einer Abschwellung der Schleimhäute, sodass ihr Kind wieder ausreichend einatmen kann. Wenn sich die Beschwerden nicht rasch bessern, fahren Sie bitte in die nächste Kinderabteilung. Bei wiederkehrenden Anfällen kann der Arzt eine Cortison-Medikation vorsorglich verordnen.
Primar Dr. Martin Henkel
Diätologin Martina Marchewa
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