Brüder-Kooperation setzt neue Maßstäbe
Noch schnellere und effizientere Patientenbehandlung sowie innovative optische Hilfsmittel (von Linsen bis zum Laser) stand im Mittelpunkt der 11. Herbstakademie der Augenabteilung der Barmherzigen Brüder Linz am 12. Oktober, bei der ein Blick in die Zukunft der Augenheilkunde geworfen wurde.
KI optimiert Diagnosefindung
„Themenschwerpunkt war die Integration der Künstlichen Intelligenz bei der Diagnosefindung. Gemeinsam mit Mathematikern und Biophysikern warfen wir einen Blick in die Entwicklung einer Software, die tausende Datensätze enthält und unsere Augenärzte optimal bei der Erkennung von Krankheiten unterstützt. Dies geschieht in Kooperation mit Prof. Langenbucher vom Uniklinikum Saarland, mit dem wir seit 2011 eng zusammenarbeiten und bereits mehrere Projekte verwirklicht haben“, verweist Primar Dr. Peter Reinelt auf die Vorreiterrolle, die die Barmherzigen Brüder Linz im Bereich der Augen einnehmen.
Eines der Projekte, die dabei bereits umgesetzt wurden war die Weiterentwicklung und Erprobung eines klinischen Verfahrens, um bereits während der Operation die neue Sehstärke der Patienten überprüfen zu können.
Noch exaktere Ergebnisse dank neuer Datenbank
Prof. Dr. Dr. Achim Langenbucher, der Leiter des Institutes für Experimentelle Ophthalmologie, hat in Kooperation mit Kataraktchirurgen, IOL-Herstellern, Biometrie-Herstellern und Wissenschaftlern die IOLCon, eine weltweit einzigartige Datenbank entwickelt.
„Unserer Datenbank enthält tausende Datensätze für eine gründliche Abklärung vor der Operation, die beste Linse für den Patienten sowie die tatsächliche Sehschärfe nach der OP zu ermitteln, so Professor Langenbucher.
„Die Datenbank bietet eine Übersicht und Hilfestellung bei der optimalen Auswahl der richtigen Intraokularlinse (IOL) für die Operation des Grauen Stars. Wir haben unsere Intraokularlinsen, die wir verwenden, in die Datenbank aufgenommen, um damit das beste Sehergebnis für unsere Patienten zu erreichen“, so Reinelt.
Linzer Augenärztlichen Fortbildung über neue Techniken, Entwicklungen und Geräte
Zu einer weiteren Veranstaltung lud die Augenklinik am Abend des 12. Oktobers. Zur „Linzer Augenärztlichen Fortbildung“ kamen niedergelassene Augenärzte, um sich über Neuigkeiten der Augenabteilung zu informieren: Neue Techniken, Entwicklungen und Geräte wurden besprochen, darunter neue Medikamente für die IVOM-Behandlung, noch exaktere Multifokallinsen sowie der neue VisuMax-Laser, der schon bald als weitere Option bei AugenOPs angeboten werden wird. Die Vorteile: ein noch schnellerer und effizienterer Workflow, um den Eingriff als Ganzes sowohl für den Arzt als auch den Patienten zu optimieren.
Hintergrundinfo:
Das Institut für "Experimentelle Ophthalmologie" (XO) unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Achim Langenbucher wurde im September 2009 gegründet. Es gehört zur Medizinischen Fakultät des Universitätsklinikum des Saarlandes, seine Arbeits- und Forschungsgebiete sind aber interdisziplinär geprägt. Die XO besteht aus einem internationalen Team von Physikern und Ingenieuren unterschiedlicher fachlicher Ausrichtung. Unterstrichen wird dieser Ansatz durch zahlreiche Kooperationen mit namhaften Industriepartnern.
IOL:
Die Abkürzung „IOL“ steht für „Intraokularlinse“. Damit sind alle Arten von Kunstlinsen gemeint, die die natürliche Linse ersetzen oder ergänzen.
Über das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz
Das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz ist Teil einer der größten ordensgeführten Gesundheits- und Sozialeinrichtung der Welt. Die Standorte in Oberösterreich, darunter das Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz, die Krankenhaus-Apotheke, die Augenoptik Barmherzige Brüder, das medizinische Laserzentrum sowie die Einrichtungen der „Lebenswelt“, sind eingebunden in innovative, kosteneffiziente Strukturen.
Das Konventhospital betreut jährlich über 29.000 Patienten stationär und mehr als 115.000 ambulant. Regional hat sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder auf Spitzenmedizin in ausgewählten Schwerpunktbereichen spezialisiert:
- Augenheilkunde
- Geburtshilfe
- Gefäßchirurgie
- Innere Medizin
- Neurologie
- Sinnes- und Sprachneurologie
Über den Orden der Barmherzigen Brüder:
In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit fast 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Voll- und Teilzeitbeschäftigung an 36 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Altenund Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize und Kureinrichtungen. Weltweit sind die Barmherzigen Brüder in 53 Staaten mit über 400 Einrichtungen vertreten.
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