Mehr Bewusstsein für Blasenkrebs
„Die bösartigen Veränderungen gehen meist vom Urothel aus. So wird die innere Auskleidung bzw. die Schleimhaut der Harnblase genannt“, erklärt Katrin Mayrhofer, Oberärztin an der Abteilung für Urologie am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Es gibt jedoch auch seltene Formen von Blasenkrebs, die sich in den Muskelschichten oder im Bindegewebe der Blase entwickeln können.“
So häufig ist Blasenkrebs
In Europa macht Blasenkrebs etwa fünf Prozent aller bösartigen Tumorerkrankungen aus, in Österreich erkranken jährlich rund 1.500 Menschen daran. „Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 bis 75 Jahren“, so die Urologin. Männer sind vier Mal häufiger betroffen als Frauen. „Besonders gefährdet sind Raucher. Rund die Hälfte aller Fälle ist dem Tabakkonsum zuzuschreiben.“ Zur Risikogruppen zählen auch Berufe, die mit bestimmten Chemikalien arbeiten, wie sie in Farbstoffen und Lacken, in Petroleumprodukten oder bei der Metallverarbeitung vorkommen.
Oftmals lange unentdeckt
Auftretende Symptome werden anfänglich oft einem Harnwegsinfekt zugeschrieben. So kann sich die eigentliche Diagnose verzögern. „Das können zum Beispiel oftmaliges und erschwertes Wasserlassen oder teils unfreiwilliger Harnverlust sein“, sagt Mayrhofer. „Das wichtigste Merkmal ist allerdings eine schmerzlose, sichtbare Blutbeimengung im Harn. Hier sollten Sie sofort reagieren und ärztliche Hilfe suchen! Bei Bedarf werden Sie für weiterführende Untersuchungen an den Facharzt oder das Klinikum überwiesen.“ Wichtig für die Diagnosestellung sind eine gründliche Befragung und die körperliche Untersuchung. Ein Harnstreifentest gibt Aufschluss über eine Blutbeimengung im Harn. „Manchmal ist diese mikroskopisch klein und somit für das freie Auge nicht sichtbar“, betont die Expertin. „Neben einem Ultraschall von Blase und Nieren wird bei Verdacht auf Blasenkrebs auch eine Blasenspiegelung, eine sogenannte Zystoskopie, durchgeführt – eine relativ kurze und in der Regel nicht schmerzhafte Untersuchung, bei der man die Innenwände des Organs beurteilen und nach verdächtigen Stellen absuchen kann.“
Heute viele Therapieoptionen möglich
Die Behandlung von Blasenkrebs ist abhängig vom Stadium der Erkrankung. „Oberflächliche Tumore können in der Regel durch eine Operation entfernt werden“, so Mayrhofer. „Ist die Erkrankung fortgeschritten, stehen weitere Therapieoptionen wie die operative Entfernung der gesamten Harnblase sowie eine Strahlen-, Chemo- oder Immuntherapie zur Verfügung.“
Vorsprung durch Früherkennung: Am 8. September informiert der Blasenkrebsbus am Klinikum
Unter dem Motto „Vorsprung gewinnen – gemeinsam gegen Blasenkrebs“ rufen das Klinikum WelsGrieskirchen und die Blasenkrebs-Roadshow zu mehr Awareness für Blasenkrebs auf. Am 8. September hat die Bevölkerung die Möglichkeit, sich von 10:00 bis 15:00 Uhr direkt vor dem Haupteingang des Klinikum-Standorts Wels umfassend zu informieren. Experten beraten zu Risikofaktoren, Warnzeichen sowie Prognose und Behandlung. So wächst das Bewusstsein für die Erkrankung und wertvolle Zeit kann gewonnen werden. Denn: Je früher Blasenkrebs erkannt wird, desto besser können die Heilungs- und Überlebenschancen für die Betroffenen sein.
Wann: 8. September 2023, 10:00 bis 15:00 Uhr
Wo: Klinikum Wels-Grieskirchen, Standort Wels, Haupteingang
Wer: für alle Interessierten, Betroffenen und Angehörigen aus der Region
Zahlen und Fakten – Darum ist die Informationskampagne wichtig:
• Über 570.000 Menschen erhalten jährlich die Diagnose Blasenkrebs.
• Das Harnblasenkarzinom ist die achthäufigste Krebserkrankung weltweit.
• Der bedeutendste Risikofaktor ist das Rauchen.
• Blut im Urin sowie Beschwerden beim Wasserlassen sind Symptome für Blasenkrebs.
OÄ Dr. Katrin Mayrhofer, Abteilung für Urologie, Klinikum Wels-Grieskirchen
„Die bösartigen Veränderungen gehen meist vom Urothel, der inneren Auskleidung der Harnblase, aus.“
„Es gibt auch seltene Formen von Blasenkrebs, die sich in den Muskelschichten oder im Bindegewebe der Blase entwickeln können.“
„Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 bis 75 Jahren.“
„Besonders gefährdet sind Raucher. Rund die Hälfte aller Fälle ist dem Tabakkonsum zuzuschreiben.“
„Das wichtigste Merkmal ist eine schmerzlose, sichtbare Blutbeimengung im Harn. Hier sollten Sie sofort reagieren und ärztliche Hilfe suchen!“
„Eine Blasenspiegelung ist eine relativ kurze und in der Regel nicht schmerzhafte Untersuchung, bei der man die Innenwände des Organs beurteilen und nach verdächtigen Stellen absuchen kann.“
„Oberflächliche Tumore können in der Regel durch eine Operation entfernt werden.“
Die Urologie am Klinikum Wels-Grieskirchen
Seit Dezember 2019 steht das junge, motivierte Team der Welser Urologie mit seinem modern ausgerichteten, breitgefächerten Leistungsspektrum unter neuer Leitung. Mit Prim. Dr. Clemens G. Wiesinger, MSc, FEBU ist nicht nur die optimale Versorgung allgemeiner urologischer Patienten sichergestellt, sondern auch die Aus- und kontinuierliche Weiterbildung. Ausschlaggebend dafür sind Wissenstransfer durch die Besetzung von Spezialsprechstunden, gelebtes Mentoring durch langjährige Experten sowie kontinuierliches Operationstraining mit innovativen roboterassistierten Methoden. Zunehmend profitieren urologische Patienten von der fächerübergreifenden Zusammenarbeit am Klinikum. Dies betrifft vor allem die Uro-Onkologie sowie die Steintherapie. Die Urologie ist Teil des Beckenbodenzentrums und arbeitet eng mit der Physikalischen Medizin zusammen, wo die Patienten sowohl vor als auch nach urologischen Eingriffen betreut werden. Darüber hinaus werden Patienten der Neurologie, Inneren Medizin, Gynäkologie und Viszeralchirurgie in Kooperation mit Radiologie, Labor, Nuklearmedizin, Anästhesie und Strahlentherapie betreut. Mehr zum Leistungsspektrum der Urologie unter www.klinikum-wegr.at / Medizin und Pflege / Urologie.
Pressekontakt Klinikum Wels-Grieskirchen
Mag. Kerstin Pindeus, MSc, MBA, A-4600 Wels, Grieskirchner Straße 42,
Tel: +43 7242 415 - 93772,
Mobil: +43 699 1416 3772
E-Mail: kerstin.pindeus@klinikum-wegr.at