Schulter an Schulter für eine neue Lebensqualität
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Menschen. Das macht sie jedoch auch besonders anfällig für Abnützung und akute Verletzungen. Während degenerative Erkrankungen wie Knorpelschäden, Entzündungen und Sehnendefekte naturgemäß mit zunehmendem Lebensalter häufiger werden, sind vor Verrenkungen und Knochenbrüchen auch Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene nicht gefeit. Macht die Schulter Probleme, sind oft erhebliche Einschränkungen im Alltag und eine beeinträchtigte Lebensqualität die Folge.
Manche Schulterbeschwerden lassen sich ohne Operation lindern oder beseitigen, etwa durch Physiotherapie, manuelle Therapie oder Injektionen. Wenn diese Behandlungsformen an ihre Grenzen stoßen, schlägt die Stunde der Schulterchirurgie, um den Patient*innen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen dauerhaft zu nehmen. Je nach Ursache sind dafür die Spezialist*innen von Unfallchirurgie oder Orthopädie zuständig. Im Krankenhaus BHS Ried bündeln diese beiden Abteilungen ihre Expertise jetzt in einem gemeinsamen „Schulter-Team“.
Breite Palette an Therapien
„Die Versorgung von frischen Verletzungen und Frakturen im Schulterbereich hat sich in den letzten Jahren bedeutend weiterentwickelt“, erklärt Prim. Dr. Arthur Schueler, der Leiter der Unfallchirurgie. Anstelle von einfachen Platten kommen dabei heute Implantate und Schrauben mit speziellen anatomischen Eigenschaften zum Einsatz. Bei der Stabilisierung von Schultern, die zum „Auskugeln“ neigen, ist die schonende Gelenkspiegelung (Arthroskopie) ohne große Schnitte inzwischen Standard.
Bevorzugt arthroskopisch arbeiten auch die Orthopäd*innen, um z. B. abgenützte Gelenksknorpel zu glätten und schadhafte Sehnen zu nähen. „Bei fortgeschrittener Degeneration und starken Schmerzen geht auch im Schulterbereich der Trend zunehmend zum Implantat“, berichtet Prim. Dr. Norbert Freund. Knapp 50 Schulter-Endoprothesen haben die Fachärzt*innen der Rieder Orthopädie im Vorjahr implantiert – weit weniger als künstliche Hüft- oder Kniegelenke, aber mit deutlich steigender Tendenz.
Zum Einsatz kommen dabei neben Prothesen mit Titanschaft, die im Oberarmknochen verankert werden, auch schaftfreie Prothesen (Oberflächenersatz) sowie sogenannte inverse Schulterprothesen, die die Biomechanik des Gelenks und damit die Beweglichkeit verbessern. 50-Jährige profitieren davon ebenso wie Patient*innen weit über 80. „Wer plötzlich den Arm wieder über den Kopf heben kann, schafft im Alltag vieles, was vorher nicht mehr möglich war – vom Frisieren angefangen“, so Primar Freund.
Nicht zu lange zuwarten
Neben dem Alter entscheiden auch zahlreiche andere Faktoren darüber, welches Therapiekonzept im Einzelfall das beste ist. „Die individuellen Bedürfnisse stehen im Vordergrund. Daher ist wichtig, mit den Patient*innen und ihren Angehörigen ausführlich über ihre Erwartungen und Prioritäten zu sprechen“, sagt Unfallchirurgie-Primar Schueler. Für die umfassende Abklärung der Beschwerden steht im Innviertler Schwerpunktspital modernste Diagnostik zur Verfügung, bei akuten Verletzungen rund um die Uhr.
Dass man bei chronischen Schulterbeschwerden „eh nichts tun“ könne, ist ein längst überholtes Vorurteil, mit dem die beiden Primarärzte dringend aufräumen wollen: Wenn frühzeitig reagiert wird, lassen sich die Defekte meist noch arthroskopisch beheben, also schonend, mit weniger Schmerzen und einer viel kürzeren Rehabilitation schon ab dem ersten Tag nach dem Eingriff.
„Unser Schulter-Team deckt das gesamte Feld der chirurgischen Möglichkeiten bei diesem komplexen Gelenk ab. Der enge Austausch der zuständigen medizinischen Fächer sichert eine hochwertige Versorgung des Innviertels auch auf diesem Gebiet“, unterstreicht der Ärztliche Direktor Dr. Johannes Huber.
Die Abteilungsleiter Prim. Dr. Arthur Schueler (Unfallchirurgie, links) und Prim. Dr. Norbert Freund (Orthopädie, rechts) arbeiten im Bereich der Schulterchirurgie eng zusammen.
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Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
Das Schwerpunktspital des Innviertels umfasst 18 medizinische Abteilungen und Institute. Fachliche Schwerpunkte werden in den Bereichen Onkologie, Neurologie, Orthopädie und Gefäßmedizin gesetzt. Rund 1.700 Mitarbeitende kümmern sich ganzheitlich um die gesundheitlichen Bedürfnisse von jährlich mehr als 122.000 stationären und ambulanten Patient*innen. www.bhs-ried.at
Ordensklinikum Innviertel
Unter dem gemeinsamen Dach der Ordensklinikum Innviertel Holding GmbH bündeln das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried und das Krankenhaus St. Josef Braunau Kompetenz und Ressourcen für eine qualitätsvolle, wohnortnahe Gesundheitsversorgung der gesamten Region. Das Ordensklinikum Innviertel ist im Eigentum der Franziskanerinnen von Vöcklabruck und der Vinzenz Gruppe.