Wie saubere Hände Leben retten
Bis zu 30 Prozent der in einem Krankenhaus erworbenen Infekte wären vermeidbar – durch konsequent richtige Händehygiene. Das Klinikum Wels-Grieskirchen übernimmt in Sachen Hygienesicherung seit Jahren eine Vorreiterrolle: Als erstes Spital in Österreich ist das Krankenhaus bereits 2008 der deutschen WHO-Initiative „Aktion Saubere Hände“ beigetreten.
Händehygiene ins Bild gesetzt
Das Institut für Hygiene und Mikrobiologie führt eine eigene Einheit für Krankenhaushygiene, die sicherstellt, ob im Klinikum das Regelwerk der Händehygiene richtig angewandt wird. Das geschieht zum Beispiel durch Schulungen, Beobachtungen und andere Maßnahmen. „Wir erheben etwa den Verbrauch an Händedesinfektionsmitteln: Diese Werte sind ein deutlicher Gradmesser, ob und wie sich die Compliance unter den Krankenhausmitarbeitern verbessert“, betont Wolfgang Prammer, Leiter des Hygieneteams im Klinikum Wels-Grieskirchen. „2023 verstärken wir unsere Sensibilisierungsmaßnahmen mit einer speziellen Plakatkampagne, die ein richtiger Blickfang ist und auf die wir sehr stolz sind. Im Mittelpunkt stehen dabei Führungskräfte, die ihre Hände präsentieren und sich mit einer individuellen Botschaft zum Stellenwert der Händehygiene an die Betrachter richten.“
Jeder hat es selbst in der Hand
Bereits im Jahr 2005 wird die WHO-Kampagne „Clean Care is Safer Care“ ins Leben gerufen. Ziel ist, die Patientensicherheit in Gesundheitseinrichtungen zu erhöhen. Zahlreiche Länder, wie Frankreich, Deutschland und die Schweiz, aber auch Algerien, Mexiko und Vietnam, treten dem Programm bei. Da Österreich kein teilnehmendes Land ist, beantragt das Klinikum Wels-Grieskirchen als erste Einrichtung 2008 die Aufnahme in die Initiative Deutschlands, welche unter „Aktion Saubere Hände“ bekannt ist. Das Ordensspital hat sich dadurch selbst an äußert strenge Auflagen der Händedesinfektion gebunden: Vorgeschrieben sind ständige Fortbildungen für Fachpersonal, Verfügbarkeit und Verbrauchsmessung von Desinfektionsmitteln sowie die Etablierung einer zeitgemäßen Vergabepraxis von Antibiotika. Das Klinikum Wels-Grieskirchen wurde bereits mehrmals im Bereich der Händehygiene ausgezeichnet.
Weiterführende Informationen:
Unite for safety: clean your hands
Zum Schutz vor Infektionen ist Händehygiene eine der einfachsten Maßnahmen. Für den 5. Mai hat die WHO unter dem Motto „Unite for safety: clean your hands“ den internationalen Tag der Händehygiene ausgerufen. Der 5.5. steht dabei für zweimal fünf Finger.
Multiresistente Erreger
Seit der Entdeckung des Penicillins haben Antibiotika enorme Bedeutung in der Behandlung bakterieller Infektionen gewonnen. Durch konsequente Forschung und Entwicklung steht heute eine Vielzahl unterschiedlicher Arzneistoffe für die Bekämpfung von bakteriellen Infektionserregern zur Verfügung. Durch Mutationen können Bakterien gegen eine oder sogar mehrere Antibiotikaklassen resistent werden. Verursachen diese Erreger Infektionen, können diese nur schwer therapiert werden.
Antibiotika als Ursache für Resistenz
Die Resistenz entwickelt sich nicht nur durch den massiven Einsatz von Antibiotika im humanmedizinischen Bereich, sondern auch über deren breitflächige Verabreichung in der Tierzucht. Spuren der Medikamente gelangen in Fleisch und Grundwasser und so wiederum in den menschlichen Organismus. Hygieneexperten raten daher dringend zu einem vernünftigen Umgang mit Antibiotika.
Antibiotika im Krankenhaus
Verantwortlich für die Richtlinien zum Gebrauch von Antibiotika, Pilzmitteln und Virustatika ist im Klinikum Wels Grieskirchen das Antibiotikastrategie-Team (ABS-Team). Dieses interdisziplinäre Expertenteam reguliert, welche antimikrobiell wirksamen Arzneimittel wie oft und wie lange verabreicht werden sollen. Die letzte Entscheidung über die tatsächliche Antibiotikaverabreichung trifft immer der behandelnde Arzt.
OA Dr. Wolfgang Prammer, Leiter des Hygieneteams im Klinikum Wels-Grieskirchen
„Wir erheben etwa den Verbrauch an Händedesinfektionsmitteln: Diese Werte sind ein deutlicher Gradmesser, ob und wie sich die Compliance unter den Krankenhausmitarbeitern verbessert.“
„2023 verstärken wir unsere Sensibilisierungsmaßnahmen mit einer speziellen Plakatkampagne, die ein richtiger Blickfang ist und auf die wir sehr stolz sind.“
„Im Mittelpunkt unserer Awareness-Kampagne stehen Führungskräfte, die ihre Hände präsentieren und sich mit einer individuellen Botschaft zum Stellenwert der Händehygiene an die Betrachter richten.“
Das Klinikum Wels-Grieskirchen
Das größte Ordensspital Österreichs ist eine Institution der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz und der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Mit 35 medizinischen Abteilungen, 1.251 Betten und rund 4.100 Mitarbeitern leistet das Klinikum Wels-Grieskirchen umfassende medizinische Versorgung in Oberösterreich. Der Gesundheitsversorger verzeichnet rund 65.000 stationäre Entlassungen jährlich. Aufgrund seiner zahlreichen Schwerpunkte und Kompetenzzentren bündelt das Klinikum fachübergreifendes Know-how und ermöglicht interdisziplinäre Diagnosen und Behandlungen zum Wohle der Patienten.
Pressekontakt Klinikum Wels-Grieskirchen
Mag. Kerstin Pindeus, MSc, MBA, A-4600 Wels, Grieskirchner Straße 42,
Tel: +43 7242 415-93772, Mobil: +43 699 1416 3772
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