Neue Linse sorgt für Durchblick mit noch mehr Tiefenschärfe
Die Sehschärfe schwindet, die Farben verblassen: Grauer Star ist eine Augenerkrankung, die mit den Lebensjahren immer häufiger auftritt. Dahinter stecken Trübungen der Augenlinse, die in den allermeisten Fällen altersbedingt sind. Abhilfe bringt der Ersatz der getrübten Linsen durch künstliche Implantate. Die sogenannte „Katarakt-OP“ ist die häufigste Operation überhaupt und wird in Ried tausende Male pro Jahr vorgenommen.
Den Patient*innen wird dabei nun eine neue Linsen-Alternative angeboten: EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus) sind so konstruiert, dass sie eine höhere Tiefenschärfe aufweisen. Sie bieten ein scharfes Bild nicht nur in der Ferne, sondern auch in einer mittleren Entfernung bis ca. 70 cm vor dem Auge, wie etwa beim Blick auf den PC-Monitor oder auf die Armaturen im Auto.
Nicht jede Linse passt für jedes Auge
„EDOF-Linsen bewirken, dass Patient*innen in vielen Alltagssituationen nicht mehr auf eine Brille angewiesen sind“, erklärt Prim. Doz. Dr. Robert Hörantner, Leiter der Abteilung für Augenheilkunde. Auf kurze Distanz, z. B. bei längerem Lesen, kann nach wie vor eine Brille erforderlich sein. Doch dafür gibt es bei diesem Linsentyp konstruktionsbedingt keine manchmal störenden Blend- oder Lichteffekte.
Allerdings passen EDOF-Linsen nicht für jedes Auge: Welcher Linsentyp geeignet ist, kann erst nach einer eingehenden individuellen Untersuchung entschieden werden. Zusätzliche Kosten entstehen den Patient*innen nicht: Ist eine Katarakt-OP aus medizinischer Sicht erforderlich, werden auch EDOF-Linsen von den Sozialversicherungen bezahlt.
Winzige Schnitte, höchste Präzision
Gleich ist auch die Vorgangsweise bei der Operation, die in lokaler Betäubung des Augapfels erfolgt und nur wenige Minuten dauert. Den Augenärzt*innen im Innviertler Schwerpunktspital steht ein Hochfrequenz-Laser zur Verfügung, der mit größter Präzision eine millimeterkleine Öffnung in Hornhaut und Linsenkapsel herstellt und die getrübte Linse in winzige Teile 2/2 zerkleinert, ehe sie abgesaugt wird. Die künstliche Linse wird dann unter dem OP-Mikroskop eingesetzt. Prim. Hörantner und sein Team nehmen Katarakt-Operationen nicht nur in der Augenheilkunde-Vollabteilung in Ried, sondern seit nunmehr einem Jahr auch in der dislozierten Augen-Tagesklinik im Klinikum Schärding vor.
„Die umfassende augenärztliche Versorgung der Region erfordert ein breites Leistungsspektrum, das immer wieder durch innovative, evidenzbasierte Verfahren ergänzt und auf dem aktuellen Stand der Augenheilkunde gehalten wird. Daher bieten wir den Patient*innen nun auch diese neue Linsentechnologie an“, sagt Dr. Johannes Huber, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried.
Prim. Doz. Dr. Robert Hörantner im Gespräch mit einer Patientin.
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Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
Das Schwerpunktspital des Innviertels umfasst 18 medizinische Abteilungen und Institute. Fachliche Schwerpunkte werden in den Bereichen Onkologie, Neurologie, Orthopädie und Gefäßmedizin gesetzt. Rund 1.700 Mitarbeitende kümmern sich ganzheitlich um die gesundheitlichen Bedürfnisse von jährlich mehr als 122.000 stationären und ambulanten Patient*innen.
Ordensklinikum Innviertel
Unter dem gemeinsamen Dach der Ordensklinikum Innviertel Holding GmbH bündeln das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried und das Krankenhaus St. Josef Braunau Kompetenz und Ressourcen für eine qualitätsvolle, wohnortnahe Gesundheitsversorgung der gesamten Region. Das Ordensklinikum Innviertel ist im Eigentum der Franziskanerinnen von Vöcklabruck und der Vinzenz Gruppe.