Oftmals unterschätzte Erkrankung
„Eine Pneumonie ist nicht mit einer Bronchitis zu verwechseln, bei welcher sich die Bronchien entzünden“, erklärt Alexander Leitner, Oberarzt an der Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels‐Grieskirchen. „Außerdem darf eine Lungenentzündung nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Durch eine verminderte Sauerstoffaufnahme entsteht die Gefahr einer Hypoxämie, bei welcher die Körperzellen mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden.“ Dies kann zum Beispiel durch Unruhe, Angst, Kurzatmigkeit, Herzrasen und bläuliche Verfärbungen, etwa an den Lippen, angezeigt werden.
Vielfältige Auslöser und Symptome
Zu den Auslösern einer Pneumonie zählen meist Bakterien, aber auch Viren, Pilze oder Parasiten. Reizungen durch eingeatmete Fremdstoffe wie Staub oder Nahrungsmittel können ebenfalls zu einer Lungenentzündung führen. Neben Mikroorganismen und Fremdstoffen kommen auch physikalische Ursachen wie eine Radiotherapie oder Medikamente, etwa im Rahmen einer Immuntherapie als Auslöser infrage. „Zu den Symptomen zählen zum Beispiel Husten, Fieber, Atemnot und Gliederschmerzen bis hin zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands. Schmerzen treten in der Regel nur bei einer Beteiligung des Rippenfells auf“, so Leitner. In manchen Fällen nimmt die Erkrankung einen atypischen Verlauf mit Apathie, Bauchschmerzen oder Verwirrtheit.
Ohne Behandlung Komplikationen möglich
„Wichtig ist nach erfolgter Abklärung und Diagnosestellung ein frühzeitiger Behandlungsbeginn, um Komplikationen, wie zum Beispiel Eiteransammlungen im Brustraum oder ein Atemversagen zu vermeiden“, so der Lungenexperte. „Auch ist es für die Therapie wichtig zu unterscheiden, ob die Erkrankung im Alltag oder im Krankenhaus während eines stationären Aufenthalts erworben wurde.“ Zur Risikogruppe zählen vor allem immunsupprimierte Patienten, ältere Menschen und Patienten mit Lungenvorerkrankungen wie COPD und Lungenfibrose. Spätfolgen einer Pneumonie können unter anderem chronische, organisierte Lungenentzündungen sein, welche Behandlungen bis über ein Jahr erfordern.
Klinikum‐Wissensforum Fokus: Lunge
Seit 90 Jahren betreut die Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels‐Grieskirchen Patienten mit viel Engagement und Kompetenz. Bei der öffentlichen Gesundheitsveranstaltung „Wissensforum Fokus: Lunge“ erfahren die Besucher von den Experten, was der Lunge guttut, was sie schädigt und wie moderne Diagnostik und Therapie zu mehr Lebensqualität verhelfen. Im Zentrum stehen dabei neben der Lungenentzündung auch atembedingte Schlafstörungen, Lungenkarzinom sowie postvirale Erkrankungen. Nach dem Vortragsprogramm stehen die Klinikum‐Experten für individuellen Fragen und Anliegen der Besucher zur Verfügung.
Veranstaltungstipp Klinikum
Wissensforum Fokus: Lunge
Wann: 12. April 2023, 18:00 Uhr
Wo: Festsaal, Klinikum Wels‐Grieskirchen
Anmeldung erforderlich: wissensforum@klinikum‐wegr.at
Mehr Infos zum Programm: www.klinikum-wegr.at
Das Wichtigste in Kürze
Bei der Lungenentzündung (Pneumonie) handelt es sich um eine schwere Erkrankung, welche Komplikationen nach sich ziehen kann und deshalb eine ärztliche Behandlung erforderlich macht. Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet: Vor allem Ältere und Kleinkinder zählen zu den Risikogruppen. Gute Händehygiene, das Vermeiden von Menschenmassen zu Infektionszeiten und Schutzimpfungen, zum Beispiel gegen Pneumokokken oder Influenza, helfen.
Dr. Alexander Leitner, Oberarzt an der Abteilung für Lungenkrankheiten, Klinikum Wels‐ Grieskirchen
„Eine Pneumonie ist nicht mit einer Bronchitis zu verwechseln, bei welcher sich die Bronchien entzünden.“
„Eine Lungenentzündung darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
„Durch verminderte Sauerstoffaufnahme entsteht die Gefahr einer Hypoxämie, bei welcher die Körperzellen mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden.“
„Zu den Symptomen zählen Husten, Fieber, Atemnot und Gliederschmerzen bis hin zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands.“
„Schmerzen treten in der Regel nur bei einer Beteiligung des Rippenfells auf.“
„Zur Risikogruppe zählen vor allem immunsupprimierte Patienten, ältere Menschen und Patienten mit Lungenvorerkrankungen wie COPD und Lungenfibrose.“
Das Klinikum Wels‐Grieskirchen
Das größte Ordensspital Österreichs ist eine Institution der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz und der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Mit 35 medizinischen Abteilungen, 1.251 Betten und rund 4.100 Mitarbeitern leistet das Klinikum Wels‐Grieskirchen umfassende medizinische Versorgung in Oberösterreich. Der Gesundheitsversorger verzeichnet rund 65.000 stationäre Entlassungen jährlich. Aufgrund seiner zahlreichen Schwerpunkte und Kompetenzzentren bündelt das Klinikum fachübergreifendes Know‐how und ermöglicht interdisziplinäre Diagnosen und Behandlungen zum Wohle der Patienten.
Pressekontakt Klinikum Wels‐Grieskirchen
Mag. Kerstin Pindeus, MSc, MBA, A‐4600 Wels, Grieskirchner Straße 42,
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