Ursachen, Diagnostik und therapeutische Möglichkeiten im Jahre 2023
„Lungenkrebs entsteht in erster Linie durch schädigende Substanzen, die mit der Atemluft in die Lunge gelangen“, erklärt Christian Trockenbacher, Oberarzt an der Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Zellen des Lungengewebes nach und nach geschädigt werden, bis sie sich in Krebszellen umwandeln.“ Somit ist Rauchen immer noch die ausschlaggebende Ursache für die Entstehung von Lungenkrebs. „Im Zigarettenrauch sind zahlreiche Substanzen enthalten, welche als krebsauslösend und erbgutverändernd eingestuft werden“, so Trockenbacher. „Dazu zählen zum Beispiel polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, welche wir vom Grillen, scharfen Anbraten oder Räuchern von Lebensmitteln kennen.“ Auch berufsbedingt kann das Risiko für Lungenkrebs steigen, typischerweise bei Arbeitern in der Metallverarbeitung, Kohlegas- oder Gummiherstellung bzw. generell, wenn regelmäßig Stoffe wie Asbest oder Dieselabgase eingeatmet werden. Darüber hinaus erhöht eine starke Luftverschmutzung das Lungenkrebsrisiko.
Innovative Therapien verändern Geschichte der Lungenkrebsbehandlung
In den letzten zwei Jahrzehnten konnten einschneidende Fortschritte in der Geschichte der Lungenkrebsbehandlung erzielt werden. „Waren die medizinischen Möglichkeiten früher stark eingeschränkt, können wir die Patienten heute mit individuellen Therapien betreuen“, beschreibt der Experte die Entwicklung in der Tumorbehandlung. „Das sind in erster Linie die Immuntherapie, welche das körpereigene Immunsystem dazu bringen soll, die Tumorzellen abzustoßen, sowie die ‚targeted therapy‘, eine maßgeschneiderte Behandlungsform, welche gezielt das Wachstum des Tumors beeinflussen kann.“ Diese innovativen Lungenkrebstherapien sind durch eine genomische Testung – das Profiling des Tumors – möglich geworden: Mittels Next-Generation-Sequencing kann die genetische Zusammensetzung des Tumors schnell, hochpräzise und kostengünstig molekularbiologisch analysiert werden. „Entdecken wir zum Beispiel Genmutationen, die das Tumorwachstum fördern, sind diese Angriffspunkte für eine zielgerichtete Therapie.“
Klinikum-Wissensforum Fokus: Lunge
Seit 90 Jahren betreut die Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen Patienten mit viel Engagement und Kompetenz. Bei der öffentlichen Gesundheitsveranstaltung „Wissensforum Fokus: Lunge“ erfahren die Besucher von den Experten, was der Lunge guttut, was sie schädigt und wie moderne Diagnostik und Therapie zu mehr Lebensqualität verhelfen. Im Zentrum stehen dabei neben dem Lungenkarzinom auch atembedingte Schlafstörungen, Lungenentzündung sowie postvirale Erkrankungen. Nach dem Vortragsprogramm stehen die Klinikum-Experten für individuellen Fragen und Anliegen der Besucher zur Verfügung.
Veranstaltungstipp
Klinikum Wissensforum Fokus: Lunge
Wann: 12. April 2023, 18:00 Uhr
Wo: Festsaal, Klinikum Wels-Grieskirchen
Anmeldung erforderlich: wissensforum@klinikum-wegr.at
Mehr Infos zum Programm: www.klinikum-wegr.at
Weiterführende Information zum Thema Lungenkarzinom
Wie entstehen Krebszellen?
Als Träger der Erbanlagen sind Gene zum Beispiel für die Regulierung des Wachstums von Zellen zuständig. Treten in Genen plötzlich Veränderungen, sogenannte Mutationen auf, greift normalerweise ein Reparatursystem des Körpers ein und behebt die Schäden. Funktioniert der Reparaturvorgang nicht, können sich veränderte Zellen unkontrolliert vermehren. So entsteht Krebs.
Warum entsteht Lungenkrebs?
Ursachen für Lungenkrebs sind in erster Linie schädigende Substanzen, die mit der Atemluft in die Lunge gelangen. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Zellen des Lungengewebes nach und nach geschädigt werden, bis sie sich in Krebszellen umwandeln. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Bei Rauchern funktioniert das körpereigene Reparatursystem der Gene nur eingeschränkt.
Dr. Christian Trockenbacher, Oberarzt an der Abteilung für Lungenkrankheiten, Klinikum Wels-Grieskirchen
„Lungenkrebs entsteht in erster Linie durch schädigende Substanzen, die mit der Atemluft in die Lunge gelangen.“
„Im Zigarettenrauch sind zahlreiche Substanzen enthalten, welche als krebsauslösend und erbgutverändernd eingestuft werden.“
„Waren die medizinischen Möglichkeiten früher stark eingeschränkt, können wir die Patienten heute mit individuellen Therapien betreuen.“
„Das sind in erster Linie die Immuntherapie, welche das körpereigene Immunsystem dazu bringen soll, die Tumorzellen abzustoßen, sowie die ‚targeted therapy‘, eine maßgeschneiderte Behandlungsform, welche gezielt das Wachstum des Tumors beeinflussen kann.“
Das Klinikum Wels-Grieskirchen
Das größte Ordensspital Österreichs ist eine Institution der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz und der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Mit 35 medizinischen Abteilungen, 1.251 Betten und rund 4.100 Mitarbeitern leistet das Klinikum Wels-Grieskirchen umfassende medizinische Versorgung in Oberösterreich. Der Gesundheitsversorger verzeichnet rund 65.000 stationäre Entlassungen jährlich. Aufgrund seiner zahlreichen Schwerpunkte und Kompetenzzentren bündelt das Klinikum fachübergreifendes Know-how und ermöglicht interdisziplinäre Diagnosen und Behandlungen zum Wohle der Patienten.
Pressekontakt Klinikum Wels-Grieskirchen
Mag. Kerstin Pindeus, MSc, MBA, A-4600 Wels, Grieskirchner Straße 42,
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