Grüner Star: Der schleichende Dieb des Sehvermögens
Die zweithäufigste Erblindungsursache in der westlichen Welt ist das Glaukom. In Österreich sind rund 80.000 Menschen von dem überhöhten Augeninnendruck betroffen, der den Sehnerv irreparabel schädigen kann. Jeder zweite Betroffene weiß jedoch noch nichts davon. Eine frühe Diagnose ist daher extrem wichtig, denn: „Unbemerkt und unbehandelt kommt es zu einer langsam fortschreitenden Schädigung des Sehnervs, was im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. Das Problem liegt darin, dass die Betroffenen zunächst keinen 'Nachteil' verspüren. 60 Prozent der Leute, die an einem Glaukom erkrankt sind, merken nichts davon. Wenn sie es aber subjektiv bemerken, haben sie bereits viele Nervenfasern des Sehnervs verloren", möchte Pfoser im Zuge der "Glaukom-Woche" auf die Gefahren der Erkrankung aufmerksam machen und rät: „Nur mit der regelmäßigen Glaukomkontrolle durch Augenärzt*innen kann der „Grüne Star" rechtzeitig erkannt werden.
Früherkennung spielt entscheidende Rolle
Die Wahrscheinlichkeit, an einem Glaukom zu erkranken, steigt ab dem 40. Lebensjahr und erhöht sich ab dem 50. Lebensjahr deutlich. Die Früherkennung spielt eine wesentliche Rolle, da die Reparatur einer bereits verloren gegangenen Sehfunktion unmöglich ist. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt erhöhen die Chance, eine frühzeitige Diagnose zu stellen, eine passende Therapie einzuleiten und dauerhafte Schäden am Sehvermögen zu vermeiden.
Augendruck spielt wichtige Rolle
Bei allen Glaukomen kommt dem Augendruck eine wichtige Bedeutung zu. „Dieser entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Kammerwasserproduktion und Kammerwasserabfluss. Der Überdruck im Auge führt zu einem langsam fortschreitenden Absterben der empfindlichen Sehnervenfasern. Das auf der Netzhaut aufgenommene Bild kann dann nur noch unvollständig an das Sehzentrum im Gehirn weitergeleitet werden. Mit der fortschreitenden Zerstörung der Sehnervenfasern kann es zu Einschränkungen im Gesichtsfeld bis hin zur Erblindung kommen. Durch eine Senkung des Augendrucks kann ein Fortschreiten der Gesichtsfeldausfälle und eine dadurch bedingte Beeinträchtigung der Lebensqualität meistens verhindert werden und steht daher im Mittelpunkt der Glaukom-Therapie“, so der Leiter der Glaukomambulanz.
Infoveranstaltung klärt auf
Es sei wichtig, das Bewusstsein der Bevölkerung für die schleichende Erkrankung zu schärfen, möchte der Augenarzt für das Thema sensibilisieren und klärt daher in der Info-Veranstaltung „Der grüne Star – Warum ist er so heimtückisch?“ über die Tücken und Risikofaktoren auf.
Termin: 16.3.2023 um 17:00 im Seminarraum der Barmherzigen Brüder Linz.
Eintritt frei, keine Anmeldung nötig.
Hintergrundinfo:
Das Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz bietet mit der Glaukomambulanz unter der Leitung von OA Dr. Peter Pfoser - als Teil der Augenabteilung - eine zentrale Anlaufstelle rund um diese heimtückische Erkrankung, die bis zum Verlust des Sehvermögens führen kann. Die Überweisung erfolgt durch den Augenarzt nach einer Verdachtsdiagnose, die in der Glaukomambulanz mit einer umfangreichen Untersuchung abgeklärt wird. „Der Augenarzt erkennt ein Glaukom bei der Spiegelung des Augenhintergrundes an der charakteristischen Formveränderung des Sehnervenkopfes und den Nervenfasern. Weitere Untersuchungen in unserer Ambulanz, wie ein Gesichtsfeldtest und eine Nervenfasermessung mit dem OCT (Optische Kohärenztomographie), können diesen subjektiven Befund erhärten oder allenfalls auch widerlege“, so Pfoser.
Über das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz
Das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz ist Teil einer der größten ordensgeführten Gesundheits- und Sozialeinrichtung der Welt. Die Standorte in Oberösterreich, darunter das Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz, die Krankenhaus-Apotheke, die Augenoptik Barmherzige Brüder, das medizinische Laserzentrum sowie die Einrichtungen der „Lebenswelt“, sind eingebunden in innovative, kosteneffiziente Strukturen. Das Konventhospital betreut jährlich über 29.000 Patienten stationär und mehr als 115.000 ambulant.
Regional hat sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder auf Spitzenmedizin in ausgewählten Schwerpunktbereichen spezialisiert:
- Augenheilkunde
- Geburtshilfe
- Gefäßchirurgie
- Innere Medizin
- Neurologie
- Sinnes- und Sprachneurologie
Über den Orden der Barmherzigen Brüder:
In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit fast 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Voll- und Teilzeitbeschäftigung an 36 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize und Kureinrichtungen. Weltweit sind die Barmherzigen Brüder in 53 Staaten mit über 400 Einrichtungen vertreten.
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