Hernienzentrum am Ordensklinikum Linz: Mehr als 1.000 Hernienoperationen in einem Jahr
OA Dr. Hans-Jörg Fehrer im Gespräch mit einem Patienten am Ordensklinikum Linz
Seit dem Vorjahr leitet MR OA Dr. Hans-Jörg Fehrer das Hernienzentrum am Ordensklinikum Linz, das über eine hohe Zertifizierung der DGAV (Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie) verfügt. Im Jahr 2022 wurden erstmals insgesamt mehr als 1.000 Hernien operativ versorgt. OA Dr. Fehrer führt das vor allem auf die Zentralisierung am Standort Elisabethinen zurück. „Seit zweieinhalb Jahren haben wir aus den drei Linzer Ordensspitälern alle Kräfte an einem Standort gebündelt. Durch das Hernienzentrum konnte eine hohe Spezialisierung des gesamten Teams erreicht werden. Es wurde uns dadurch neben einer Optimierung der Standardabläufe eine Erweiterung der Spezial- und Sondereingriffe ermöglicht, sowie die fachspezifische Fortbildung der beteiligten Mitarbeiter*innen stark gefördert. Es ist erfreulich zu sehen, wie dadurch eine deutliche Verbesserung zum Wohle der Patient*innen erreicht werden konnte.“
Tagesklinische Eingriffe bei Leisten- und Nabelbrüchen
Die häufigste operierte Hernie ist der Leistenbruch. Dieser macht 65 Prozent des OPAufkommens am Hernienzentrum aus. Dahinter folgt der Nabelbruch (25 Prozent). „Beim Großteil der Leisten- und Nabelbrüche finden die Voruntersuchungen ambulant Linz, 26. 01. 2023 Ordensklinikum Linz – Onkologisches Leitspital für Oberösterreich 2/3 statt. Die Patient*innen werden am Aufnahmetag bereits operiert und können, wenn sie möchten, am gleichen Tag wieder nach Hause gehen“, sagt OA Dr. Fehrer. Die empfohlene körperliche Schonung beträgt in der Regel rund zwei Wochen.
Bei den komplizierteren Hernien (Narben- und Parastomalhernien) dauern chirurgische Eingriffe allerdings bis zu sechs Stunden. „Insbesondere können Dünn- und Dickdarmanteile in diesen Brüchen eingeklemmt werden. Dies kann dann in weiterer Folge sogar zu einem Darmverschluss führen, ein akut lebensbedrohliches Krankheitsbild“, erklärt OA Dr. Fehrer. In diesem Fall müssen die Ärzt*innen rasch handeln. Im Schnitt kommt es einmal pro Woche für das chirurgische Team zu einem Notfalleingriff dieser Art während der Nachtstunden.
Gerade die Leisten- und Nabelhernien sind für die Betroffenen meist rasch erkennbar. Schmerzen und eine Schwellung sind deutliche Anzeichen. Eine Hernie an der Leiste verdeutlicht sich oft beim Heben schwerer Gegenstände. OA Dr. Fehrer: „Oft hat man den Bruch schon länger, spürt ihn aber zunächst nicht. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem ein Eingriff aufgrund der Größe der Hernie und der Schmerzen notwendig ist.“
OP-Roboter in der Hernienchirurgie immer öfter eingesetzt
Am Ordensklinikum Linz sind die Patient*innen in besten Händen, wie die Erfolgsrate bei Hernien-Operationen von weit mehr als 90 Prozent beweist. Auch am Sektor der OP-Methoden gibt es stets Neuigkeiten. So hat das Linzer Hernienzentrum im abgelaufenen Jahr zusammen mit Salzburg die meisten Leistenhernien in Österreich robotisch operiert. „Der Roboter hat für die Patient*innen eindeutige Vorteile. Durch die beweglichen Arme sind die OP-Techniken viel effektiver. Zudem sind die Eingriffe wesentlich weniger invasiv. Bei uns wird die robotische Hernienchirurgie gepflegt und weiterentwickelt, und zwar in allen Bereichen der Hernienchirurgie, insbesondere aber bei den Narbenbrüchen der Bauchwand. Der Robotik gehört die Zukunft“, ist Zentrumsleiter OA Dr. Fehrer sicher.
Hernienzentrum in Linz (ordensklinikum.at)
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Michael Prieschl
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