Tabuthemen in der Männerwelt
Ab wann sollten Männer mit Vorsorgeuntersuchen beginnen? Von der „Österreichischen Krebshilfe“ gibt es folgende Empfehlungen:
- Selbstuntersuchung der Hoden durch Abtasten ab dem 20. Geburtstag
- Prostatauntersuchung durch den Arzt regelmäßig ab dem 45. Geburtstag
- Harnuntersuchung – Mittels Teststreifen regelmäßig ab dem 40. Geburtstag
- Stuhluntersuchung – Mittels Teststreifen regelmäßig ab dem 40. Geburtstag
- Koloskopie – Darmspiegelung ab dem 50. Geburtstag (alle 7 bis 10 Jahre)
- Selbstuntersuchung der Haut – 2 x jährlich auf Veränderungen
- Impfung gegen HPV – ab dem 9. Lebensjahr
Männer sind Vorsorgemuffel und verzichten auf Krebsvorsorge
Männer in Österreich sind immer noch Vorsorgemuffel – laut einer Spectra-Umfrage geht nur jeder zweite Österreicher regelmäßig zur Prostatakrebs-Untersuchung.
Viele Männer fürchten sich vor dem Besuch beim Urologen, wofür es aber keinen Grund gibt. „Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und kann Leben retten. Es erfolgt eine Blutabnahme für den PSA-Wert, eine Urinprobe, ein Ultraschall der leeren Blase und Nieren, Hoden werden abgetastet, der Penis wird auf Auffälligkeiten untersucht und zum Schluss wird die Prostata abgetastet“, sagt OA Dr. Ferdinand Luger aus der Abteilung für Urologie und Andrologie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen. Bis zu 90 Prozent der heilbaren Prostatakarzinome können schon durch den PSA-Wert via Bluttest festgestellt werden.
Brustkrebs ist auch Männersache
Nicht nur Frauen erkranken an einem sogenannten Mammakarzinom, sondern auch Männer. Brustkrebs bei Männern ist aber selten. Nur etwa ein Prozent aller Brustkrebs-Fälle betrifft Männer, die Erkrankung tritt hier typischerweise im höheren Lebensalter auf. „Ein Brustkarzinom tritt in den meisten Fällen nahe der Brustwarze auf. Wenn Patienten eine Verhärtung oder Formveränderung bemerken, sollte dringend der Arzt aufgesucht werden. Oft warten Männer zu lange, weil sie keine Schmerzen haben“, so OÄ Dr.in Ruth Helfgott, Leiterin des Brust-Gesundheitszentrums am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.
Rehabilitation nach einer Prostata-Operation
Nach der Diagnose Prostatakrebs muss normalerweise die gesamte Prostata entfernt werden. Die sogenannte „Radikale Prostatektomie“ ist eine schwere Operation. Allerdings sind durch den Einsatz des bewährten Da Vinci Roboters in der Urologie die Eingriffe wesentlich leichter und schmerzfreier für die Patienten. „Nach der Operation brauchen Männer viel Geduld“, sagt DGKP Lukas Radschiener Bereichsleiter der Urologie im Ordensklinikum Linz Elisabethinen. „Wir unterstützen unsere Patienten bestmöglichst bei ihrem Heilungsprozess. Zum Beispiel: Professionelles Beckenbodentraining bei Harninkontinenz und bei Erektionsproblemen kommt unter anderem eine medikamentöse Behandlung zum Einsatz“. Der vollständige Genesungsprozess kann mehrere Monate dauern.
OÄ Dr. Ruth Helfgott OA Dr. Ferdinand Luger FEBU
DGKP Lukas Radschiener Bereichsleitung Urologie
Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Sven Hammer-Mozer
sven.hammer-mozer@ordensklinikum.at
+43 (664) 8190 796