Der „weiße“ Hautkrebs wird viel zu oft unterschätzt
Als „hellen“ Hautkrebs bezeichnet man Plattenepithelkarzinome und Basaliome – die häufigsten Krebserkrankungen überhaupt. Im Gegensatz zum malignen Melanom bilden diese Tumoren nur selten bzw. nie Tochtergeschwülste im Körper, sie wachsen jedoch in das umliegende Gewebe ein und zerstören es. Weil sie durch andauernde, intensive Sonneneinstrahlung verursacht werden, finden sie sich oft auf Stirn, Nase, Ohren und Unterlippen.
Individuelle Behandlungskonzepte
„Leider ignorieren viele Betroffene diese Hautveränderungen über lange Zeit. Dabei ist der Behandlungserfolg umso unkomplizierter zu erreichen, je früher der Tumor entfernt wird“, sagt Primar Dr. Dominik Wild, Leiter der HNO-Abteilung im Innviertler Schwerpunktspital. Mit seinem Team hat er viel Erfahrung darin, Hauttumoren im Kopf- und Gesichtsbereich zu entfernen. „Wir setzen dabei verschiedene Techniken ein, um auch größere Hautdefekte zuverlässig und kosmetisch ansprechend zu verschließen“, erklärt der HNO-Facharzt. Das reicht von kleinen Hauttransplantationen bis zu ausgedehnten Lappenplastiken, mit denen sich z. B. ganze Nasen rekonstruieren lassen.
Die Rieder HNO-Spezialist*innen erstellen in jedem einzelnen Fall ein individualisiertes Behandlungskonzept, das u. a. auch auf das Alter und die allgemeine körperliche Verfassung der Patient*innen abgestimmt wird. Viele Eingriffe können in lokaler Betäubung tagesklinisch erfolgen. Das Vorgehen bei großen, weit fortgeschrittenen Tumoren wird im Rahmen des Tumorboards ausführlich mit Onkolog*innen und Dermatolog*innen des Ordensklinikums Linz besprochen. Die Nachsorge erfolgt durch Ärzt*innen und Pflegepersonen mit einer speziellen Ausbildung im Wundmanagement.
Entfernung wichtig in jedem Alter Heller Hautkrebs tritt vorwiegend bei Menschen über 60 Jahren auf. „Doch gerade ältere Menschen sind oft der Ansicht, dass sich eine Behandlung nicht mehr lohnt. Dieses Argument zählt absolut nicht“, betont Primar Wild. Schließlich bedeuten Tumoren im Gesichtsbereich nicht nur eine ästhetische Beeinträchtigung: Mit zunehmendem Wachstum können sie nässen, bluten und schmerzen. Daher ist ihre Entfernung auch in höherem Alter wichtig.
Das kann Margarethe B. aus Eberschwang bestätigen: Der 94-Jährigen wurden im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried zwei Tumoren an der Wange bzw. der Ohrmuschel entfernt. „Es war nur eine einzige Operation in örtlicher Betäubung erforderlich. Das ist nun zwei Wochen her. Meine Mutter hat seither keinerlei Schmerzen, die Wundheilung ist sehr gut, und sie bewältigt den Alltag wieder viel besser“, berichtet ihre Tochter.
„Daher nicht zuwarten, sondern schon bei den ersten Hautveränderungen fachärztlichen Rat einholen“, appelliert Prim. Wild, der auf die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Dermatolog*innen hinweist. Damit Hautkrebs möglichst erst gar nicht entsteht, empfiehlt er, immer auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten und Sonnenbrände unbedingt zu vermeiden.
Prim. Dr. Dominik Wild zeigt ein Foto der Hauttumoren,
die einer 94-jährigen Patientin entfernt wurden.
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Pressesprecher Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
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Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
Das Schwerpunktspital des Innviertels umfasst 18 medizinische Abteilungen und Institute. Fachliche Schwerpunkte werden in den Bereichen Onkologie, Neurologie, Orthopädie und Gefäßmedizin gesetzt. Rund 1.600 Mitarbeitende kümmern sich ganzheitlich um die gesundheitlichen Bedürfnisse von jährlich mehr als 122.000 stationären und ambulanten Patient*innen. www.bhs-ried.at
Ordensklinikum Innviertel
Unter dem gemeinsamen Dach der Ordensklinikum Innviertel Holding GmbH bündeln das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried und das Krankenhaus St. Josef Braunau Kompetenz und Ressourcen für eine qualitätsvolle, wohnortnahe Gesundheitsversorgung der gesamten Region. Das Ordensklinikum Innviertel ist im Eigentum der Franziskanerinnen von Vöcklabruck und der Vinzenz Gruppe.