Jeder 8. Todesfall aufgrund von Diabetes:
Als Präsident der Österreichischen Diabetesgesellschaft (ÖDG) möchte Clodi in den kommenden Jahren die schädlichen Auswirkungen chronisch erhöhter Blutzuckerwerte ins Zentrum rücken. „Es ist den Betroffenen und vielleicht sogar manchen Ärzt*innen noch zu wenig bewusst, wie toxisch die erhöhten Blutzuckerwerte auf die verschiedenen Organe wirken. Denn es sind nicht nur die kleinen und großen Gefäße betroffen, sondern auch die einzelnen Zellen der Organe wie Nervenzellen und Herzmuskelzellen werden direkt geschädigt“, so Clodi.
Glukose macht Cholesterin aggressiv – eine verhängnisvolle Verbindung
Vielen Patient*innen ist der Zusammenhang zwischen Blutzucker und einer daraus entstehenden Gefäßerkrankung nicht verständlich. So wird ein Wert von 5 – 6,5 eigentlich als normal betrachtet. Im Körper beginnen aber bereits jene Prozesse, die letztendlich potentiell tödlich sind. Denn es gibt neben dem Blutzucker eine zweite gefährliche Komponete: das Cholesterin.
Diabetes ist quasi ein Zündstoff, der Cholesterin – auch im Normalbereich gelegen – zur tickenden Zeitbombe macht. Die „bösen“ LDL-Moleküle sind winzig klein und gerade deswegen aggresiv und gefährlich, weil sie viel leichter in das Gefäß eindringen können. Das heißt, obwohl der Wert als normal angesehen wird, lagert sich Cholesterin an der Wand einer Arterie ab. Wenn dann der Blutzucker dazu kommt, wird das Cholesterin erst richtig schädlich. Der Körper ist alamiert und bildet Makrophagen, sogenannte Wegräumzellen oder Transporter und versucht diese Ablagerung zu eliminieren. Im Laufe der Zeit entstehen dadurch richtige Trümmerhaufen, man könnte sie auch als Müllberge bezeichnen, die das Gefäß immer mehr und mehr verkleben, verschließen oder sogar zerreißen.
Insulin und Bauchfett – der Stärkere gewinnt
Der moderne Mensch von heute nimmt in der Regel mehr Kalorien auf, als er verbrennt und lagert den Überschuss in Form von Bauchfett an. Diese Fette produzieren jedoch unaufhaltsam Substanzen, die dem dem Insulin entgegen wirken. Heißt: je höher der Fettanteil desto weniger Insulin - je weniger Insulin desto höher steigt der Blutzucker.
Die richtien Schritte setzen: Richtung Lebensstil-Therapie
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Jeder zweite überlebt, wenn er sich bewegt! Optimal wären 2,5 Stunden sehr aktiver Bewegung pro Woche. Prinzipiell führt aber jeder Schritt zu einem längeren, beschwerdefreien Leben. Wer z.B. 2 Stunden pro Woche geht, egal in welchem Tempo oder aus welchem Grund, reduziert die eigene Sterblichkeit um 40% und auch das Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt wird um 30% gesenkt.
Die einfachste Lösung: der Patient wird zum eigenen Therapeuten
„Mein Wunsch wäre es, Patient*innen dahingehend zu motivieren, normalgewichtig zu werden oder zu bleiben und sportlich aktiv zu sein. Damit würden wir das bestmögliche Outcome erreichen“, so der Präsident der Diabetesgesellschaft.
„Aber im Moment ist dies noch eine reine Wunschvorstellung, darum möchte ich auch etwas Realistischeres vorschlagen und das wäre schlicht der freie Zugang zu den derzeit aktuell verfügbaren Medikamenten für jeden Patienten und jede Patientin mit Prädiabetes und Diabetes. Diese Medikamente sind nicht rasend teuer, würden aber viel an Gesundheitskosten einsparen und natürlich den Patient*innen viele symptomfreie Jahre oder sogar Lebensjahre schenken.“
Die Entscheidung für eine Lebensstil-Änderungen liegt letztendlich beim Patienten. Die Beschwerden sind bekannt. Sie reichen von Wundstörungen, Sehstörungen bis hin zu Erblindung, Fußamputationen bis hin zu Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod. Die Alternative dazu wäre ein längeres und aktives Leben mit körperlichem Wohlgefühl. „Nehmen Sie sich wichtig, nehmen Sie sich Zeit und setzen Sie bewusst die ersten Schritte in ein aktives, gesundes Leben – sich selbst zuliebe“, so die Motivation von Prof. Dr. Martin Clodi.
Info:
Neben Diagnose und ärztlicher Betreuung ist eine umfassende Diabetesschulung durch qualifizierte Pflegepersonen und eine personalisierte Ernährungsberatung und -begleitung durch Diätolog*innen wichtig. Diese erhät man unter anderem in der Diabetesambulanz der Barmherzigen Brüder. Diese erstellen neben einer datillierten Ernährungsanamnese Vorschläge zur Modifikation der Ernährung.
Primar Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi
Über das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz
Das Konventhospital Barmherzige Brüder Linz ist Teil einer der größten ordensgeführten Gesundheits- und Sozialeinrichtung der Welt. Die Standorte in Oberösterreich, darunter das Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz, die Krankenhaus-Apotheke, die Augenoptik Barmherzige Brüder, das medizinische Laserzentrum sowie die Einrichtungen der „Lebenswelt“, sind eingebunden in innovative, kosteneffiziente Strukturen.
Das Konventhospital betreut jährlich über 29.000 Patienten stationär und mehr als 115.000 ambulant.
Regional hat sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder auf Spitzenmedizin in ausgewählten Schwerpunktbereichen spezialisiert:
- Augenheilkunde
- Geburtshilfe
- Gefäßchirurgie
- Innere Medizin
- Neurologie
- Sinnes- und Sprachneurologie
Über den Orden der Barmherzigen Brüder:
In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit fast 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Voll- und Teilzeitbeschäftigung an 36 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Altenund Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize und Kureinrichtungen. Weltweit sind die Barmherzigen Brüder in 53 Staaten mit über 400 Einrichtungen vertreten.
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