OÖ-Premiere am Thorax Zentrum des Onkologischen Leitspitals: DaVinci-Roboter in der Thoraxchirurgie im Einsatz
Beeinträchtigungen der Lunge wirken sich oft massiv auf den ganzen Menschen aus. Deshalb ist gerade bei Eingriffen an der Lunge die Zusammenarbeit hochkompetenten Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Pneumologie, Chirurgie, Onkologie, Anästhesie, Physikalische Medizin und Psychologie wichtig. Diese fächerübergreifende Expertise und neue innovative Techniken machen das durch die Deutsche Krebsgesellschaft DKG mit dem OnkoZert zertifizierte Thorax Zentrum am Ordensklinikum Linz österreichweit zu einem der führenden auf diesem Fachgebiet. „Die Behandlung von Lungenerkrankungen stellt einen der wesentlichen Kompetenzbereiche unseres Krankenhauses dar. Die hervorragend funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit der Teams ist das Herzstück des Thorax Zentrums. Mit den neuen Leitern der chirurgischen und pneumologischen Abteilungen haben wir die innovative Weiterentwicklung des Zentrums gesichert. Dies kommt unseren Patientinnen und Patienten mit schweren Lungenerkrankungen zugute, die somit die bestmögliche spitzenmedizinische Behandlung erhalten. Und dies in einem optimierten Ablauf von der Diagnose bis zur Therapie unter Einsatz von modernsten Behandlungsmethoden“, sagt Dr. Michael Girschikofsky, Ärztlicher Direktor Ordensklinikum Linz Elisabethinen.
Operationsroboter in der Thoraxchirurgie in OÖ erstmals im Einsatz
Mit dem Einsatz des DaVinci Operationsroboters in der Thoraxchirurgie geht man am Ordensklinikum Linz nun neue Wege in der onkologischen Chirurgie. „Bei der Entfernung von Tumoren sind Genauigkeit und Präzision das oberste Ziel. Roboterassistierte Systeme sind daher gerade in diesem Bereich eine große Hilfe für den Operateur. Generell gilt: Je genauer eine Operation durchgeführt wird und je weniger umgebendes Gewebe davon betroffen ist, desto schneller ist auch die Wundheilung und der Patient kann rascher genesen. In den vergangenen Wochen wurden die ersten Thorax-Eingriffe mit dem Operationsroboter erfolgreich absolviert. Die Etablierung unseres Roboterprogramms geht zügig voran“, sagt Prim. Prof. Dr. Matthias Biebl, Leiter der häuserübergreifenden Abteilung Chirurgie am Ordensklinikum Linz, der in Berlin eine Professur mit den Schwerpunkten minimalinvasiver und robotischer onkologischer Chirurgie von Gastrointestinaltrakt, Leber und Pankreas innehatte.
Internationales Referenz- und Trainingszentrum für navigierte Bronchoskopie
Zur Diagnosesicherheit bei Lungenkrebs aber auch bei anderen unklaren Lungenerkrankungen wird seit einem Jahr erstmals im deutschsprachigen Raum am Ordensklinikum Linz erfolgreich eine neue innovative Technik der Bronchoskopie eingesetzt und ist inzwischen Europäisches Referenzzentrum und Internationales Trainigszentrum für Elektromagnetische Navigationsbronchoskopie (EMB) / „Illumisite“-Technologie. Mit dieser Technik wird der behandelnde Arzt durch das am Bildschirm in 3D dargestellte Lungengewebe geleitet und die Gewebsentnahme in Echt-Zeit präzisiert. Somit kann Lungenkrebs auch in einem frühen Stadium besser diagnostiziert werden. „Die neue Technologie, die hier auf höchstem, internationalem Niveau stetig weiterentwickelt wird, zeichnet sich durch eine einzigartige Präzision in der Diagnosesicherung, besonders auch bei schwer zu erreichenden kleinen Lungentumoren aus. Wir liegen hier auch im Vergleich mit internationalen Studien weit vorne. Außerdem konnten wir uns auch als Internationales Referenzzentrum für diese Technik etablieren“, sagt Prim. Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christopher Lambers, Leiter der Abteilung Pneumologie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen.
Mehr als 75 Prozent der operativen Eingriffe erfolgen minimalinvasiv
Jeder chirurgische Eingriff im Brustraum erfordert eine fachliche Spezialisierung und höchste Konzentration, insbesondere aufgrund der direkten Beeinflussung der lebenswichtigen Organe Lunge und Herz. „Die deutliche Steigerung der Operationen mittels Schlüssellochtechnik auf über 75 Prozent ist nicht nur onkologischer Standard, sondern bringt dem Patienten vor allem in der Rekonvaleszenz beträchtliche Vorteile. Ein weiterer Meilenstein in dieser minimalinvasiven operativen Technik ist der Einsatz eines Roboters in der Lungenchirurgie“, sagt OA Dr. Axel Krause, Facharzt für Viszeral-, Gefäß-, und Thorax-Chirurgie und einer der beiden Leiter des Thorax Zentrums.
Zwischenzeitlich werden jährlich 250 Eingriffe im Brustkorb am Ordensklinikum Linz durchgeführt, 75 % davon minimalinvasiv im Sinne der Schlüssellochtechnik. Im Jahr 2022 konnten bislang zwei Drittel der anspruchsvollen anatomischen Resektionen über diese gewebeschonende Technik operiert werden.
600 Patientinnen und Patienten am zertifizierten Lungenkrebszentrum betreut
„Grundgedanke des Thorax Zentrums war eine enge Vernetzung sämtlicher beteiligten Fächer zur weiteren Spezialisierung und optimalen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs durch Bildung eines großen Teams. Dadurch werden Abläufe bei Abklärung und Therapie optimiert und die Qualität der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs erhöht“, sagt OA Dr. Michael Schumacher, Facharzt für Lungenheilkunde und Leiter des Thorax Zentrums.
Im Herbst 2021 erlangte das Thorax Zentrum die Zertifizierung gemäß den Kriterien der dt. Krebsgesellschaft („OnkoZert“) als zweites Zentrum in Österreich. Dies entspricht einem hohen Spezialisierungsgrad und höchsten Qualitätskriterien bei der medizinischen und pflegerischen Patientenversorgung. Am Zentrum werden ca. 600 Lungenkrebspatientinnen und - patienten betreut, pro Jahr werden ca. 220 Lungenkrebspatientinnen und -patienten neu diagnostiziert. Einmal pro Woche trifft sich das Kernteam des Zentrums, bestehend aus Expertinnen und Experten aus Pneumologie, Chirurgie, Anästhesie, Physikalische Medizin, Onkologie, Radiologie, Radio-Onkologie, Pathologie und Psychoonkologie im sogenannten „Thoraxboard“ zur Besprechung und Festlegung der Therapie. Zusätzlich gibt es am Zentrum auch eine Studienabteilung mit der Möglichkeit zur Teilnahme an innovativen modernen Therapien. „Über die pneumoonkologische Ambulanz wird auch die komplette „Logistik“ abgewickelt, Patientinnen und Patienten mit (tumor)verdächtigen Lungenbefunden könne schnell und unbürokratisch zugewiesen werden“, sagt OA Dr. Schumacher.
Das Thorax Zentrum am Ordensklinikum Linz
Durch die Vernetzung mit renommierten internationalen Zentren sowie die hohe Anzahl an Behandlungen steigt die Expertise am Thorax Zentrum kontinuierlich. Dieses Fach- und Erfahrungswissen kommt den Patientinnen und Patienten zugute. Innerhalb dieses Kompetenzbereiches wurde für Erkrankungen, die eine fächerübergreifende Behandlung erfordern, das Thorax Zentrum ins Leben gerufen. Das klar definierte Leistungsspektrum in diesem Zentrum und die strukturierte Diagnose und Therapieplanung bringen der Patientin / dem Patienten deutliche Vorteile. In einer regelmäßig stattfindenden interdisziplinären Konferenz, dem sogenannten Thorax-Board, werden individuelle Behandlungspläne festgelegt. Diese interdisziplinären Therapiekonzepte entsprechend den aktuellen Standards und sichern bestmögliche Behandlungsoptionen.
DIE INTERDISZIPLINÄREN SCHWERPUNKTE:
• Lungenkrebs / Bronchialcarcinom
• Minimalinvasive Diagnostik und Operation
• Lungenmetastasen
• Infektiöse Lungenerkrankungen – Pleuraempyem
• Pneumothorax
Kontakt Thorax Zentrum:
Tel.: +43 (732) 7676 - 5050
E-Mail: thoraxzentrum@ordensklinikum.at
Homepage: Lungenkrebszentrum | Ordensklinikum Linz
Rückfragehinweis für Journalisten:
Andrea Fürtauer-Mann
+43 (732) 7676 – 2246 +43 (644) 8854 1564
andrea.fuertauer-mann@ordensklinikum.at