Künstliche Intelligenz schützt Patientinnen und Patienten
Ältere Patientinnen und Patienten geraten im Spital nicht selten in einen Zustand starker Verwirrung – ein sogenanntes Delir. Sie sind desorientiert, werden aggressiv oder auch apathisch. Rund ein Drittel aller Menschen über 65 ist davon betroffen, Männer häufiger als Frauen. Jedes Delir ist ein Notfall, oft mit gravierenden Folgen: Das Sterblichkeitsrisiko ist deutlich erhöht, die Betroffenen müssen häufig länger im Spital bleiben, längerfristige Schäden und vermehrte Pflegebedürftigkeit können nicht ausgeschlossen werden.
Ob es zu einem Delir kommt, hängt von vielen Risikofaktoren ab. Neben dem Alter und der damit verbundenen Polypharmazie (Einnahme mehrerer Medikamente) zählen dazu u. a. Demenz, Depression und chronische Krankheiten, aber auch zahlreiche akute Krankheitsbilder vom Herzinfarkt bis zum Knochenbruch.
„Ampel“ zeigt individuelles Risiko
Bei der Einschätzung, wie delirgefährdet ein Patient, eine Patientin ist, werden Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonen im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried nun durch die Software EKID (Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Delirprognose) unterstützt. Dieses innovative System nutzt dabei vorhandene Patientendaten. Mit speziellen Algorithmen wird das individuelle Risiko ermittelt und in Form einer Ampel dargestellt.
So lässt sich eine akute Verwirrtheit, die sich manchmal still und schleichend entwickelt, schon vorbeugend erkennen und behandeln – durch spezielle pflegerische Maßnahmen, Medikamente oder weitere diagnostische Schritte.
Erfolgreicher Pilotbetrieb
EKID wurde im Innviertler Schwerpunktspital in einem Pilotbetrieb erfolgreich getestet und evaluiert. Innerhalb von vier Wochen konnte bei 35 Patientinnen und Patienten der unfallchirurgischen Abteilung ein hohes Verwirrtheitsrisiko frühzeitig festgestellt und präventiv behandelt werden. Künftig soll das System breitflächig auf vielen Abteilungen eingesetzt werden.
„Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, gerade auch im Bereich der Diagnostik. EKID ist ein Beispiel dafür, wie Künstliche Intelligenz unsere Expertinnen und Experten in Medizin und Pflege unterstützen kann. Das wollen wir im Sinne der bestmöglichen Gesundheitsversorgung für die Menschen in unserer Region nutzen“, so Krankenhaus-Geschäftsführer Mag. Johann Minihuber, MBA MAS.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Josef Haslinger
Pressesprecher Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
T: 0676/7316169
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried
Im Schwerpunktspital des Innviertels kümmern sich rund 1.600 Mitarbeitende um die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten, die ganzheitlich gesehen werden. Fachliche Schwerpunkte werden in den Bereichen Onkologie, Neurologie, Orthopädie und Gefäßmedizin gesetzt. Seit 1998 verfügt das Krankenhaus über eine Palliativstation.
Unter dem gemeinsamen Dach des Ordensklinikums Innviertel bietet das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried zusammen mit dem Krankenhaus St. Josef Braunau 220.000 Menschen in der Region eine qualitätsvolle, wohnortnahe Gesundheitsversorgung.
Vinzenz Gruppe: Gesundheit kommt von Herzen
Im Sinne unserer christlichen Gründer/innen setzen wir uns gemeinsam für ein Gesundheitswesen in Österreich ein, in dem kompetente Medizin und Pflege von Herzen kommen.
Gemeinnützigkeit ist unser Prinzip. Unsere Ordenskrankenhäuser, Pflegehäuser, Wohnangebote für Menschen mit Betreuungswunsch, Rehabilitationseinrichtungen und Präventionsangebote stehen allen Menschen offen – ohne Ansehen ihrer Konfession und ihrer sozialen Stellung.